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Stockholm: Verdächtiger Usbeke gesteht Terroranschlag


Anschlag in Stockholm
Attentäter ist "zufrieden" mit seiner Tat

Von afp, gin

Aktualisiert am 12.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Der mutmaßliche Attentäter von Stockholm, Rachmat Akilow.Vergrößern des BildesDer mutmaßliche Attentäter von Stockholm, Rachmat Akilow. (Quelle: dpa-bilder)
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Obwohl die schwedische Polizei nur sehr wenige Informationen über den Attentäter von Stockholm freigibt, entsteht ein immer deutlicheres Bild von dem 39-jährigen Usbeken. Auch sein Motiv wird immer klarer.

Die beiden Zeitungen "Expressen" und "Aftonbladet" geben den Namen des 39-jährigen Usbeken, der für den Terroranschlag in Stockholm verantwortlich sein soll, mit Rachmat Akilow an. Nach seiner Festnahme am Freitagabend habe Akilow ausgesagt, er habe "die Ungläubigen niedergemäht", zitierten "Aftonbladet" und "Express" aus dem Polizeiverhör.

Er habe sein Ziel erreicht und sei "zufrieden mit dem, was er getan habe". Laut "Aftonbladet" soll Akilow zudem ausgesagt haben, auf direkte Anweisung des Islamischen Staats (IS) gehandelt zu haben. Als Motiv gab er an, die "Bombardierung Syriens" müsse enden.

Attentäter "trank und feierte", war "wenig religiös"

Den dürren Angaben der schwedischen Ermittler zufolge hatte er Sympathien für die Dschihadistenmiliz und andere radikalislamische Gruppierungen. Bekannte und Kollegen wissen nur wenig über den vierfachen Familienvater und Bauarbeiter zu berichten: Demnach war er "wenig religiös", "trank und feierte", war aber ansonsten eher "zugeknöpft".

Er kam demnach illegal aus Usbekistan nach Schweden, wo er vorwiegend auf Baustellen arbeitete. "Er kam für die Arbeit nach Schweden, um seiner Familie Geld nach Hause zu schicken", sagte eine Bekannte zu "Aftonbladet".

Eine Frau, die an Akilows offizieller Adresse anzutreffen war, sagte, er habe nicht wie ein religiöser Fanatiker gewirkt: "Er sprach nie über Politik oder Religion. Was ich so mitbekam, betete er auch nicht fünf Mal am Tag."

Im Umgang mit Sprengstoff ausgebildet?

Pierre Svensson, für den Akilow Ende des vergangenen Jahres mehrere Wochen lang bei einem Asbestsanierungsprojekt in Stockholm arbeitete, beschrieb den Usbeken als sehr zurückhaltend: "Er stach nicht besonders hervor", sagte Svensson. "Er tat seine Arbeit. Ich würde ihn nicht gerade als gesellig beschreiben - wir sagten ihm, was er zu tun hat und das tat er dann", fügte Svensson hinzu.

Zudem habe er kaum Schwedisch gesprochen. Als Akilow Anfang des Jahres seinen Job verlor, verbrachte er seine Tage "mit Schlafen und Rauchen", wie ein ehemaliger Kollege berichtete. Ein anderer ehemaliger Arbeitgeber erzählte, der Mann habe einmal angegeben, im Umgang mit Sprengstoff ausgebildet zu sein.

Akilow likete Anschlags-Videos

Nach Informationen von "Aftonbladet" veröffentlichte Akilow auf seiner Facebook-Seite Propaganda-Videos des IS und markierte eine Aufnahme von blutenden Menschen nach dem Anschlag auf den Bostoner Marathon mit "Gefällt mir".

Akilow stellte 2014 einen Antrag auf ständige Aufenthaltsgenehmigung, doch wurde dieser zwei Jahre später abgelehnt. Vor seiner Zwangsabschiebung tauchte er unter, seit Ende Februar wurde er deshalb von der Polizei gesucht.

Vor der Verhaftung erneut am Steuer eines Lieferwagens

Stunden nach dem Anschlag in Stockholm wurde der mutmaßliche Täter in Märsta rund 40 Kilometer nördlich von Stockholm festgenommen. Obwohl er verletzt war, war es ihm den Medienberichten zufolge in der allgemeinen Panik nach dem Anschlag gelungen, in die nächste U-Bahnstation zu flüchten, den Flughafenexpress zu nehmen und einen Bus nach Märsta zu besteigen.

Kurze Zeit später wurde er dort am Steuer eines weißen Lieferwagens festgenommen - er hatte sich offenbar an einer Tankstelle derart seltsam verhalten, dass das Personal Verdacht schöpfte und die Polizei alarmierte.

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