Razzien in der Türkei Erneut mutmaßliche Gülen-Anhänger festgenommen

In der Türkei sind 121 Haftbefehle gegen frühere Mitarbeiter des Außenministeriums vollstreckt worden. Ihnen werden Verbindungen zur Gülen-Bewegung vorgeworfen.
Ihnen werde vorgeworfen, in Verbindung mit dem Prediger Fethullah Gülen zu stehen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch im vergangenen Jahr verantwortlich. Er lebt im Exil in den USA und bestreitet die Vorwürfe.
Dem Bericht zufolge startete eine Sondereinheit der Polizei zur Terrorismusabwehr zeitgleich an 30 Orten mit den Razzien. Die Gesuchten waren bereits zuvor vom Dienst im Außenministerium suspendiert worden. Einige von ihnen haben sich laut Anadolu verdächtig gemacht, weil sie die Messenger-App Bylock benutzten. Über diesen verschlüsselten Kommunikationsweg hätten die Gülen-Anhänger Informationen ausgetauscht.
50.000 Menschen in Haft wegen angeblicher Gülen-Kontakte
Seit dem Putschversuch wurden in der Türkei mehr als 50.000 Menschen wegen angeblicher Kontakte zum Gülen-Netzwerk inhaftiert. Rund 150.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, Militärs und der Polizei sowie von Hochschulen wurden vom Dienst suspendiert oder entlassen.