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Russland: Putin verleiht Orden an CIA-Agentin – Geste lässt tief blicken


Leninorden für CIA-Agentin
Putin-Geste an Trump lässt tief blicken

Von t-online, mk

09.08.2025 - 10:45 UhrLesedauer: 2 Min.
Donald Trump und Wladimir PutinVergrößern des Bildes
Donald Trump (l.) und Wladimir Putin: Der US-Präsident bestätigte den Erhalt des Leninordens. (Quelle: Brandon/Bednyakov/AP/dpa/dpa-bilder)
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Der Sohn von CIA-Agentin Juliane Gallina starb in der Ukraine im Kampf für Russland. Jetzt erhält sie vom Kreml die höchste Ehrung aus Sowjetzeiten.

Es ist nur eine Randnotiz, doch sie wirft ein Schlaglicht auf das verstörende Verhältnis von US-Präsident Donald Trump zu Kremlchef Wladimir Putin. Wie der US-Sender CBS News berichtet, überreichte Putin Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff bei dessen Besuch am Mittwoch im Kreml einen Orden für eine hochrangige CIA-Agentin, deren Sohn voriges Jahr im Kampf für Russland getötet worden war.

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Trump bestätigte später, dass Witkoff den Orden in Empfang genommen hat: "Es stimmt. Er (Putin) mag Witkoff, das kann ich Ihnen sagen", so Trump vor Journalisten im Weißen Haus. Empfangen soll den Leninorden – die höchste Ehrung für Zivilisten in der Sowjetunion – Juliane Gallina, eine CIA-Beamtin im Rang einer Vizedirektorin. Zuletzt wurde der Leninorden 1991 verliehen. Gallinas Sohn Michael Gloss starb im April 2024 bei einem Kampfeinsatz für Russland an der Ukraine-Front.

Putin offenbart seinen Zynismus

Der Fall hatte international Aufsehen ausgelöst und wurde von der russischen Propaganda ausgeschlachtet. Warum sich der 21-Jährige den russischen Streitkräften angeschlossen hatte, ist unklar. Medienberichten zufolge soll Gloss psychisch krank gewesen sein. Auch Gloss' Eltern konnten sich die Entscheidung ihres Sohnes nicht erklären, wie sein Vater, Soldat bei der US-Armee und Veteran des Irak-Krieges, später in einem Interview erklärte.

Dass sie für die Taten ihres Sohnes in der Ukraine nun einen Orden vom Kreml erhalten, dürfte den Eltern von Michael Gloss wie blanker Zynismus vorkommen. Die Tatsache, dass Witkoff den Orden annahm und Trump den Vorgang offenbar für unproblematisch hält, zeigt wiederum die unkritische Haltung des US-Präsidenten zu seinem russischen Amtskollegen. Dabei ist der Kremlchef berüchtigt für psychologische Tricks und perfide Machtdemonstrationen.

Das bekam im Jahr 2007 auch die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu spüren. Damals besuchte Merkel Putin im Kreml. Zu dem Treffen brachte Putin seine schwarze Labradorhündin Koni mit – genau wissend, dass sich Merkel vor Hunden fürchtet, weil sie einmal von einem gebissen worden war. In ihrer Biografie schrieb Merkel später, dass sie die Situation als sehr unangenehm empfunden habe, während sie an Putins Mimik habe erkennen können, dass er "Gefallen daran gefunden" habe.

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