Höchstes Entscheidungsorgan in Nordkorea Kim Jong Un entlässt mehrere Kommissionsmitglieder

Kim Jong Un hat mehrere Mitglieder des höchsten Entscheidungsorgans Nordkoreas entlassen. In dem asiatischen Land herrscht immer noch ein anderer Umgang mit der Coronavirus-Pandemie.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat mehr als ein Drittel der Mitglieder in der Kommission für Staatsangelegenheiten entlassen, dem höchsten Entscheidungsorgan des Landes. Fünf der 14 Mitglieder des Gremiums wurden ausgetauscht, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete. Kim ist selber Mitglied und Vorsitzender der Kommission, die er ebenso wie die gesamte Staatsmacht mit eiserner Hand kontrolliert. Gründe für den Personalwechsel nannte die Agentur nicht.
Der Austausch von Mitgliedern der Kommission erfolgte den Angaben zufolge während einer Sitzung der Obersten Volksversammlung, also des nordkoreanischen Parlaments. Auf Fotos der staatlichen Zeitung "Rodong Sinmun" war zu sehen, dass die Mitglieder der Volksversammlung trotz der Coronavirus-Pandemie eng beieinander saßen und keinen Atemschutz trugen.
Nordkorea besonders gefährdet
In einem offiziellen Bericht wurde erneut ins Feld geführt, dass Nordkorea "nicht einen einzigen Fall" einer Infektion mit dem neuartigen Virus habe. Bereits kurz nach Bekanntwerden der ersten Coronavirus-Infektionen in China hatte Pjöngjang im Januar seine Grenzen zum Nachbarland geschlossen. Tausende Nordkoreaner und hunderte Ausländer, darunter auch Diplomaten, wurden wochenlang unter Quarantäne gestellt.
Internationale Experten halten Nordkorea in der Pandemie für besonders gefährdet. Das wegen seines Atom- und Raketenprogramms mit massiven Sanktionen belegte Land ist international nahezu vollständig isoliert, das Gesundheitssystem ist schwach.
- Nachrichtenagentur AFP