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Regierungschef erklärt sich zum Präsidenten Kirgistans


Sadyr Schaparow
Regierungschef erklärt sich zum Präsidenten Kirgistans

Von afp
15.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Sadyr Schaparow: Er hat sich selbst zum neuen Präsidenten von Kirgistan ernannt.Vergrößern des BildesSadyr Schaparow: Er hat sich selbst zum neuen Präsidenten von Kirgistan ernannt. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)
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Nach der Parlamentswahl in Kirgistan kommt es zu teilweise blutigen Protesten. Nachdem der Präsident zurückgetreten ist, gibt es nun ein neues Staatsoberhaupt. Schaparow hat sich kurzerhand selbst ernannt.

Kirgistans Regierungschef Sadyr Schaparow hat sich zum Präsidenten des zentralasiatischen Landes erklärt. "Die Befugnisse des Präsidenten und des Ministerpräsidenten sind auf mich übertragen worden", sagte Schaparow am Donnerstag vor jubelnden Anhängern. Wenige Stunden zuvor war Staatschef Sooronbai Dscheenbekow zurückgetreten, der nach der umstrittenen Parlamentswahl vom 4. Oktober durch massive Proteste seiner Gegner unter Druck geraten war.

"Alles ist nun an seinem Platz"

"Ich gratuliere Ihnen zum Sieg", sagte Schaparow seinen Anhängern. "Alles ist nun an seinem Platz." Nach seinen Ausführungen lehnte es der amtierende Parlamentspräsident ab, das Präsidentenamt zu übernehmen. Schaparow war erst vor kurzem zum Ministerpräsidenten ernannt worden.

Dscheenbekow hatte sich angesichts der Unruhen in der Hauptstadt Bischkek unter bestimmten Voraussetzungen zum Rücktritt bereit erklärt. Zugleich verhängte er den Ausnahmezustand. Er wolle nicht als der Präsident in die Geschichte Kirgistans eingehen, "der ein Blutvergießen zugelassen hat und es erlaubt hat, dass auf sein Volk geschossen wird", erklärte Dscheenbekow.

Todesopfer bei Protesten

Bei den heftigen Protesten nach der Parlamentswahl waren mindestens ein Mensch getötet und mehr als 1.200 weitere verletzt worden. Zeitweise waren Demonstranten in den Regierungssitz in der Hauptstadt Bischkek eingedrungen und hatten mehrere Menschen aus dem Gefängnis befreit, darunter den jetzigen Ministerterpräsidenten Schaparow und den früheren Staatschef Alsambek Atambajew. Atambajew wurde inzwischen wieder verhaftet.

Das überwiegend muslimische Kirgistan mit seinen 6,5 Millionen Einwohnern gilt als das demokratischste Land in Zentralasien, zugleich aber auch als politisch besonders instabil. Bereits 2005 und 2010 hatten Unruhen zum Sturz zweier Präsidenten geführt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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