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Ukraine-Krieg | Russischer Soldat berichtet Frau offenbar von Kriegsverbrechen


Ukrainischer Geheimdienst veröffentlicht Telefonat
Mutmaßlicher russischer Soldat: "Sie weinten – ich habe sie erschossen"

Von t-online, cck

Aktualisiert am 14.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein prorussischer Kämpfer in Charkiw: Ein mutmaßlicher russischer Soldat soll seiner Frau von Kriegsverbrechen berichtet haben.Vergrößern des BildesEin prorussischer Kämpfer in Charkiw: Ein mutmaßlicher russischer Soldat soll seiner Frau von Kriegsverbrechen berichtet haben. (Quelle: Viktor Antonyuk/SNA/imago-images-bilder)
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In einem Telefonat soll ein russischer Soldat seiner Partnerin Kriegsverbrechen in der Ukraine gestanden haben. Er schilderte seine Taten in drastischen Worten. Seine Frau reagierte verstört.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat einen Telefonmitschnitt veröffentlicht, der das Gespräch eines russischen Soldaten mit dessen Ehefrau zeigen soll. Der Mann berichtet darin, dass er ukrainische Zivilisten getötet habe. "Sie weinten, flehten mich an – ich habe sie dennoch erschossen", schildert er in dem Telefongespräch, das der SBU mitgeschnitten haben will und am Freitag öffentlich machte. Die Angaben sind derzeit nicht unabhängig überprüfbar.

Der Mann sagte in dem Gespräch, er schieße den Menschen in den Kopf, breche deren Knie, schubse sie vor der Exekution in Gräben. Zudem habe er sie gezwungen, "Russia forever" – "Für immer Russland" – zu sagen. Unklar bleibt, wo der Soldat in der Ukraine gewesen sein soll.

Frau wirkt verstört

Die Frau am anderen Ende der Leitung, die der mutmaßliche Soldat Nastja (Kurzform für Anastasia) nennt, wirkt verstört. "Wie können wir nur weiter zusammenleben?", fragt sie den Mann. Er antwortet nicht darauf und entgegnet stattdessen: "Ich kann Menschen töten. Einfach in den Kopf. (…) Ich habe keine Angst." Auf ihre Frage, ob er darauf stolz sei, antwortet er: "Ich bin nicht stolz darauf. Es ist mir komplett egal. (…) Ich werde nach Hause kommen, lebendig und gesund." Er wolle seinen Sohn großziehen, sagt er. Und fügt hinzu: "Bitte mich nicht, ein 'Guter' zu sein. Ich bin deiner, so wie ich bin und ich werde als der zurückkommen, der ich bin."

Wenn es stimmt, was der Mann am Telefon erzählt, handelt es sich bei seinen Taten um Kriegsverbrechen. Der SBU schrieb auf Telegram dazu, dass man ihn vor Gericht stellen wolle. Man habe schon seine Kontaktdaten und persönliche Informationen.

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Erster Kriegsverbrechensprozess in Kiew

Derzeit steht bereits der erste russische Soldat in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in einem ersten Kriegsverbrechensprozess vor Gericht. Er soll im Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine einen unbewaffneten 62-Jährigen erschossen haben. Zuvor hatten die Soldaten ein Auto von Zivilisten requiriert, da ihr eigenes Fahrzeug zerstört worden war. Die Vorgänge waren von dem Verdächtigen in einem vom Geheimdienst SBU veröffentlichten Videogeständnis geschildert worden. Eine Verurteilung gilt demnach als sicher. Dem Mann droht eine lebenslange Haft.

Russland hatte die Ukraine Ende Februar ohne Kriegserklärung angegriffen. Kiew wirft der russischen Armee auch gestützt auf Berichte von internationalen Menschenrechtsorganisationen massive Kriegsverbrechen vor. Vor allem nach dem Rückzug der Russen aus den nordwestlich von Kiew gelegenen Vororten Butscha, Irpin, Hostomel und Borodjanka hatten Bilder von offensichtlich Hingerichteten weltweit für Entsetzen gesorgt. Nicht nur ukrainische Ermittler, auch die Justiz in anderen Staaten wie Deutschland sowie internationale Gerichtshöfe untersuchen zurzeit die mutmaßlichen Kriegsverbrechen.

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