Die Nacht im Überblick Selenskyj fordert Wiederaufbauhilfe – Explosion in Russland

Die Ukraine ruft nach Hilfe für den Wiederaufbau. Belarus behauptet, ukrainische Raketen abgefangen zu haben. Ein Überblick.
Angesichts der massiven Zerstörungen in der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj nach mehr als vier Monaten Krieg internationale Hilfe beim Wiederaufbau seines Landes gefordert. "Es ist notwendig, nicht nur alles zu reparieren, was die Besatzer zerstört haben, sondern auch eine neue Grundlage für unser Leben zu schaffen: sicher, modern, komfortabel, barrierefrei", sagte er in einer Ansprache in der Nacht zum Sonntag.
Dies erfordere "kolossale Investitionen, Milliarden, neue Technologien, bewährte Verfahren, neue Institutionen und natürlich Reformen". Der ukrainische Staatschef verwies in diesem Zusammenhang auch auf ein Treffen von 40 potenziellen Geberländern an diesem Montag im schweizerischen Lugano. Die ukrainische Regierung will bei der Veranstaltung erstmals ihre Prioritäten für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes vorstellen.
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Luftalarm in Mykolajiw
Der Bürgermeister von Mykolajiw, Nikolaev Alexander Senkevich, hat am frühen Morgen auf Telegram vor Luftangriffen gewarnt. Mehrmals wurde in der Stadt Luftalarm ausgelöst. Schon am Vortag hatte es Explosionen gegeben. Aktuell sind noch keine Schäden bekannt.
Explosion in Belgorod
Nach russischen Angaben führten Explosionen in der russischen Stadt Belgorod nahe der ukrainischen Grenze zu einem Brand in einem Wohnhaus. "Die Gründe für den Vorfall werden derzeit untersucht", schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf der Nachrichten-App Telegram. "Vermutlich hat das Luftabwehrsystem funktioniert." Drei Verletzte seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Behörden südrussischer Regionen haben in der Vergangenheit wiederholt Vorfälle gemeldet, bei denen es sich nach ihrer Darstellung um Angriffe aus der Ukraine gehandelt haben soll.
Belarus: Haben ukrainische Raketen abgefangen
Belarus hat einem Medienbericht zufolge Raketen aus der Ukraine abgefangen. Die Geschosse seien vor drei Tagen abgefeuert worden, berichtet die staatliche Agentur Belta unter Berufung auf den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko. Die Ukraine habe damit versucht, militärische Einrichtungen auf belarussischem Territorium zu zerstören. Belarus wolle keinen Krieg mit der Ukraine. Alle Raketenangriffe aus der Ukraine seien vereitelt worden. Lukaschenko legte für seine Behauptungen keine Beweise vor. Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands.
Lukaschenko droht dem Westen
Mehr als vier Monate nach Beginn des Kriegs in der Ukraine hat der russlandtreue Machthaber der Ex-Sowjetrepublik, Alexander Lukaschenko, dem Westen gedroht. Sollte es einen Angriff auf Belarus geben, werde sein Land sofort reagieren, sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge am Samstag in einer Rede zum bevorstehenden Unabhängigkeitstag des Landes.
"Vor weniger als einem Monat habe ich den Einheiten der Streitkräfte den Befehl gegeben, die – wie man jetzt sagen kann – Entscheidungszentren in ihren Hauptstädten ins Visier zu nehmen", sagte der 67-Jährige. Was genau er damit meinte, erläuterte er nicht.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters