Nuklearwaffen Atomgespräche: Das sind die "roten Linien" für die USA und den Iran

Die USA und der Iran verhandeln im Oman über Einschränkungen für das iranische Atomprogramm. Beide Seiten definieren ihre Ziele.
Vor Beginn einer weiteren Runde der Atomgespräche zwischen Iran und den USA geben sich beide Seiten unnachgiebig. Der iranische Außenminister Abbas Araghtsch sagte vor dem Abflug aus Teheran: Die Fähigkeit zur Urananreicherung sei "eine Errungenschaft der iranischen Nation" und "nicht verhandelbar".
Trump Sondergesandter Steve Witkoff hatte schon zuvor erklärt: "Unsere Linie ist klar: keine Urananreicherung."
Vierte Runde im Oman
Unter Vermittlung des Oman findet in Maskat am Sonntag die vierte Gesprächsrunde über ein mögliches Atomabkommen zwischen Washington und Teheran statt. "Wir hoffen, in dieser Runde einen entscheidenden Punkt zu erreichen", sagte Araghtschi.
Nach Angaben seines Sprechers wird der Iran in den Gesprächen "keine Mühen scheuen", um sein Recht auf eine friedliche Nutzung der Atomenergie zu verteidigen und eine Aufhebung der US-Sanktionen zu erwirken.
Trumps Delegationsleiter Witkoff hatte zuvor "rote Linien" für die US-Regierung genannt. Es dürfe "nie wieder ein Anreicherungsprogramm im Staat Iran geben", sagte er der Webseite Breitbart News. Die drei iranischen Urananreicherungsanlagen in Natans, Fordo und Isfahan müssten abgerissen werden.
Verhandlungen laufen seit April
Die Atomgespräche zwischen den USA und Iran laufen seit dem 12. April, drei Gesprächsrunden fanden bislang statt. Es handelt sich um die ranghöchsten Gespräche zwischen beiden Ländern, seit sich die USA während der ersten Präsidentschaft Trumps aus einem internationalen Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen hatten.
Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was die Regierung des Landes bestreitet. 2015 hatte der Iran das unter Vermittlung Deutschlands, Frankreichs, der USA, Chinas und Russlands zustande gekommene Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah.
In Trumps erster Amtszeit kündigten die USA 2018 das Vertragswerk einseitig auf und verhängten neue Sanktionen gegen den Iran. Daraufhin zog sich der Iran seinerseits schrittweise von seinen darin festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr die Anreicherung von Uran wieder hoch.
- Nachrichtenagentur AFP