Öcalans historische Ankündigung Kurdische PKK will Waffen an Türkei übergeben
Der inhaftierte PKK-Anführer Abdullah Öcalan erklärt in einer Videoansprache das Ende des bewaffneten Kampfes der PKK. Die Übergabe ihrer Waffen an die türkische Regierung soll in Kürze beginnen.
Der inhaftierte Anführer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, hat in seiner ersten Videobotschaft seit seiner Gefangennahme 1999 den bewaffneten Kampf der Gruppe für beendet erklärt. "Das ist kein Verlust, sondern ein historischer Gewinn", sagte er in der am Mittwoch veröffentlichten, aber auf Juni datierten Aufnahme.
Der bewaffnete Aufstand müsse nun "freiwillig übergehen in eine Phase der demokratischen Politik und des Gesetzes". Das türkische Parlament forderte er auf, eine Kommission für die Aufsicht über die geplante Waffenübergabe der PKK und für einen umfassenden Friedensprozess einzusetzen. Einem Medienbericht zufolge will die PKK am Freitag mit der Abgabe ihrer Waffen beginnen.
Öcalans historische Botschaft
Die PKK hatte im Mai nach einem öffentlichen Aufruf Öcalans vom Februar beschlossen, sich aufzulösen und ihren mehr als vier Jahrzehnte dauernden Kampf zu beenden. Öcalan war 1999 inhaftiert worden. Es war nun das erste Mal seit seiner Festnahme, dass Filmaufnahmen von ihm oder Tonaufnahmen seiner Stimme veröffentlicht wurden.
Seit dem Beginn des Aufstands der PKK gegen die Türkei im Jahr 1984 sind in dem Konflikt mehr als 40.000 Menschen getötet worden. Ziel der PKK war ein eigenständiges Kurden-Gebiet.
Öcalan sagte in dem siebenminütigen Video weiter: "Das Hauptziel ist erreicht, die Existenz ist anerkannt worden". Eine Fortsetzung des bewaffneten Kampfes wäre nun nur noch eine ausufernde Wiederholung, die in eine Sackgasse führe. Öcalan saß in der Videoaufnahme an einem Tisch und schien den Text abzulesen. Um ihn herum standen sechs weitere inhaftierte PKK-Mitglieder, die direkt in die Kamera schauten.
- Nachrichtenagentur Reuters