Massendemonstrationen 2022 Zwölf Männer im Iran offenbar zum Tode verurteilt

Die Massenproteste im Herbst 2022 brachten Irans Staatsmacht an den Rand des Kontrollverlusts. Auch heute werden noch Todesurteile gegen Teilnehmer gesprochen.
Im iranischen Kurdistan sind Aktivisten zufolge zwölf Männer zum Tode verurteilt worden. Den Verurteilten wurde gemäß islamischer Rechtsprechung im Iran unter anderem "Kriegsführung gegen Gott", bewaffneter Aufstand und Zusammenarbeit mit dem Erzfeind Israel vorgeworfen, wie die in Norwegen ansässige Menschenrechtsgruppe Hengaw berichtete. Die iranische Justiz berichtete zunächst nicht über die Todesurteile.
Hengaw zufolge wurden die Männer im Zusammenhang mit den Massenprotesten im Herbst 2022 festgenommen, die unter dem Motto "Frau, Leben, Freiheit" standen. Die Aktivisten warfen der iranischen Justiz Folter und erzwungene Geständnisse vor.
Bis heute elf Hinrichtungen wegen Protesten
In Irans Kurdengebieten gingen Sicherheitskräfte damals besonders hart gegen Demonstranten vor. Auslöser der Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini, die wegen angeblicher Verstöße gegen die islamischen Kleidungsregeln in der Hauptstadt Teheran festgenommen wurde und schließlich im Polizeigewahrsam ums Leben kam. Bis heute ließ die Justiz mindestens elf Menschen im Zusammenhang mit den Protesten hinrichten.
Während des Kriegs mit Israel im Juni und seit Inkrafttreten der Waffenruhe gehen Irans Sicherheitsbehörden vehement gegen Aktivisten und angebliche Kollaborateure mit dem Erzfeind vor.
- Nachrichtenagentur dpa