Trump, der Teufel und Jeffrey Epstein Weißes Haus ätzt gegen Zeichentrickserie

Seit jeher ist die Zeichentrickserie "South Park" für ihren provokanten Humor bekannt. Die Premiere der neuen Staffel bringt sogar den US-Präsidenten auf die Palme.
Mit einer provokanten Folge ist die US-amerikanische Zeichentrickserie "South Park" in ihre 27. Staffel gestartet. Die Macher Trey Parker und Matt Stone kritisieren darin vor allem den US-Präsidenten Donald Trump sowie den Einfluss großer Medienunternehmen auf die öffentliche Debatte in den Vereinigten Staaten.
Die erste Episode der neuen Staffel zeigt eine fiktive Version Trumps, der die Bewohner der Stadt South Park auf fünf Milliarden Dollar verklagt – als Reaktion auf deren Protest gegen eine vermeintliche Rückkehr Jesu an die örtliche Schule.
Trump liegt mit Satan im Bett
Ein zentrales Motiv der Folge ist die Kritik an der sogenannten "Wokeness" – damit bezeichnen vor allem rechte US-Amerikaner das gesellschaftliche Bewusstsein für Antidiskriminierung. Die Figur Jesus äußert im Verlauf der Handlung: "Ich wollte nicht zurück in die Schule, aber es war Teil einer Vereinbarung mit Paramount", eine Anspielung auf den Mutterkonzern des Senders Comedy Central und dessen geplanten Verkauf. Auch der ebenfalls zu Paramount gehörende Sender CBS und Talkshow-Moderator Stephen Colbert werden erwähnt – dessen Show wird bald abgesetzt.
Donald Trump wird in der Episode als sensibler Diktator dargestellt, der seinen Kritikern mit Strafzöllen oder Klagen droht. In einer Szene liegt Trump mit der Figur Satan im Bett und spricht mit ihm über den Epstein-Fall: "Es ist komisch. Immer wenn das Thema zur Sprache kommt, sagst du allen, sie sollen sich entspannen", wirft Satan Trump vor.
Weißes Haus kritisiert Ausstrahlung
Das Weiße Haus reagierte auf die Ausstrahlung mit Kritik. Sprecher Taylor Rogers bezeichnete die Serie beim US-Sender CNN als "nicht mehr relevant" und sprach von einem "verzweifelten Versuch, Aufmerksamkeit zu erlangen".
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"South Park"-Macher Trey Parker selbst äußerte sich bei einer Veranstaltung am Donnerstag in San Diego nur knapp: "Wir bitten vielmals um Entschuldigung", sagte er laut Associated Press – gefolgt von einem langen, stummen Blick in das Publikum.
Hintergrund der aktuellen Folge ist auch die laufende Übernahme von Paramount Global durch Skydance Media. Parker und Stone hatten sich zuletzt kritisch über die geplante Fusion geäußert: "Die Zusammenlegung ist ein Fiasko und macht 'South Park' kaputt", schrieben die beiden in einem Post auf Instagram.
Trotz der Konflikte wurde parallel zum Staffelstart ein neuer Streaming-Deal bekanntgegeben: 1,5 Milliarden US-Dollar bekommen die "South Park"-Macher, damit alle bisherigen Episoden auf Paramount+ abrufbar sind, zudem wurden 50 neue Folgen für Comedy Central bestellt.
- edition.cnn.com: "'South Park' premiere skewers Trump and Paramount in fiery return" (Englisch)
- Instagram-Profil von "South Park"