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Nigeria: 1,3 Millionen Menschen droht Hunger wegen UN-Hilfskürzungen


Kürzungen bei Hilfsprogrammen
1,3 Millionen Menschen könnten Zugang zu Nahrung verlieren

Von t-online
25.07.2025 - 15:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Hirte auf einem Feld in Nigeria (Symbolbild): Die Welternährungsorganisation kann immer weniger Menschen versorgen.Vergrößern des Bildes
Hirte auf einem Feld in Nigeria (Symbolbild): Die Welternährungsorganisation kann immer weniger Menschen versorgen. (Quelle: IMAGO/Ute Grabowsky/imago-images-bilder)
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Wegen drastischer Finanzkürzungen muss die UN ihre Lebensmittelhilfen einschränken. Vor allem in Westafrika sind Millionen von Menschen bedroht.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat vor einer dramatischen Zunahme des Hungers in Nigeria und anderen Ländern West- und Zentralafrikas gewarnt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur "Associated Press" fehlt es der Organisation an den nötigen Mitteln, um Millionen Menschen weiterhin mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

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Die regionale WFP-Direktorin Margot van der Velden erklärte, in Nigeria seien aktuell rund 31 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Zahl entspreche in etwa der gesamten Bevölkerung des US-Bundesstaates Texas. Aufgrund drastischer Finanzkürzungen müsse das WFP ab August jedoch große Teile seiner humanitären Hilfe einstellen.

700.000 Menschen zurückgelassen

Demnach könnten mehr als 1,3 Millionen Menschen in Nigeria den Zugang zu Nahrungsmittelhilfen und medizinischer Unterstützung verlieren. Besonders betroffen sei der Bundesstaat Borno im Nordosten, wo islamistische Milizen aktiv sind. Dort drohe die Schließung von 150 Ernährungszentren. Van der Velden zufolge seien rund 300.000 Kinder von schwerer Mangelernährung bedroht, etwa 700.000 Vertriebene würden "ohne Überlebenschance" zurückgelassen.

Das WFP benötige allein für seine Einsätze in Nigeria rund 130 Millionen US-Dollar, bislang seien jedoch nur 21 Prozent der benötigten Summe gedeckt. Die Ursachen der Krise seien vielfältig: leere Vorräte, steigende Lebensmittelpreise, hohe Inflation, Währungsverfall und anhaltende Konflikte – all das treffe auf drastisch gesunkene Finanzhilfen.

Hilfe um 80 Prozent gekürzt

Die Lage sei nicht auf Nigeria beschränkt, warnte van der Velden. Auch in Mali, Niger, Kamerun, Mauretanien und der Zentralafrikanischen Republik stoße das WFP an seine Grenzen. So seien die Hilfen in Mali und Niger bereits um über 80 Prozent gekürzt worden. Insgesamt habe sich die Zahl der vom WFP versorgten Menschen in der Region um 60 Prozent reduziert – von ursprünglich 13 Millionen auf nur noch fünf Millionen.

Van der Velden sagte: "Wenn keine Lebensmittelhilfe mehr kommt, verschärft sich der Hunger. Gemeinschaften zerfallen und das Risiko von Instabilität steigt." Der Rückgang internationaler Unterstützung hat laut AP strukturelle Ursachen. Die US-Entwicklungshilfeagentur USAID, lange eine zentrale Stütze der Hilfsarbeit im Nordosten Nigerias, sei unter der Trump-Regierung massiv zurückgebaut worden. Auch andere westliche Geberländer hätten ihre Ausgaben für Auslandshilfe deutlich reduziert.

Verwendete Quellen
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