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"Lächerlich": US-Außenminister Pompeo bügelt Reporter wegen Nordkorea-Frage ab


Frage zu Trumps Korea-Deal
"Beleidigend und lächerlich": Pompeo bügelt Reporter ab

Von Martin Küper

Aktualisiert am 14.06.2018Lesedauer: 2 Min.
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US-Außenminister Mike Pompeo in Seoul: "Das ist nicht hilfreich für Ihre Leser, Ihre Zuhörer oder die Welt."Vergrößern des Bildes
US-Außenminister Mike Pompeo in Seoul: "Das ist nicht hilfreich für Ihre Leser, Ihre Zuhörer oder die Welt." (Quelle: Ahn Young-joon/ap-bilder)

Bei einer Pressekonferenz in Seoul fragt ein Reporter den US-Außenminister nach Details zur Vereinbarung mit Nordkorea. Pompeos Reaktion lässt tief blicken.

Auf die "vollständige Denuklearisierung" der koreanischen Halbinsel haben sich US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim bei ihrem Treffen in Singapur am Dienstag geeinigt. Völlig unklar ist aber, wie die im Abschlussdokument des Gipfels festgehaltene Vereinbarung umgesetzt und überwacht werden soll. Doch allein die Frage danach scheint man in der US-Regierung für "lächerlich" zu halten. Das jedenfalls sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit seinen Amtskollegen aus Südkorea und Japan in Seoul.

Dort wollte ein Journalist von Pompeo wissen, warum in dem Abschlussdokument nicht stehe, dass die atomare Abrüstung Nordkoreas "überprüfbar und unumkehrbar" sein müsse. Das habe Präsident Trump schließlich gefordert. Pompeo reagierte zunächst ausweichend: Das Wort "vollständig" beinhalte doch die Forderung nach Überprüfbarkeit. "Wir könnten jetzt über einzelne Wörter diskutieren, aber ich versichere ihnen, es steht in dem Dokument", so der Top-Diplomat. Doch als der Reporter nachhakt und fragt, ob Pompeo "ein bisschen mehr erzählen kann", wird Pompeo ungehalten.

"Sagen Sie keine dummen Sachen"

"Nur damit Sie es wissen, ich finde die Frage beleidigend und lächerlich, und, offen gesagt, haarsträubend. Das muss ich Ihnen ehrlich sagen." Pompeo wirft dem Reporter vor, ihn an der Nase herumführen zu wollen. "Bei so ernsthaften Angelegenheiten sollte man keine Spiele spielen."

Hier finden Sie das vom US-Außenministerium veröffentlichte Protokoll des Wortwechsels (in englischer Sprache):

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Der Reporter hakt weiter nach: "Aber wie soll die Abrüstung überprüft werden?" Wieder reagiert Pompeo ausweichend: "Die Modalitäten klären wir noch, wir haben viel Arbeit vor uns, es ist ein langer Weg und wir müssen über vieles nachdenken." Dann wendet sich Pompeo wieder direkt an den Journalisten: "Aber sagen Sie keine dummen Sachen, tun Sie das nicht. Es ist nicht produktiv, dumme Sachen zu sagen. Das ist einfach nicht hilfreich. Es hilft nicht Ihren Lesern, es hilft nicht Ihren Zuhörern, es hilft nicht der Welt."

Südkorea beunruhigt über Vereinbarung

Eine Lockerung der Sanktionen gegen Pjöngjang werde es aber nicht geben, solange der Prozess der nuklearen Abrüstung nicht abgeschlossen sei, so Pompeo weiter. Washington sei entschlossen, die "vollständige, überprüfbare und unumkehrbare" Denuklearisierung Nordkoreas zu erreichen. An den fehlenden Details zur Denuklearisierung gibt es in den USA derzeit viel Kritik.

Südkorea hatte überdies überrascht auf die Ankündigung Trumps reagiert, wonach die USA ihre "provozierenden" Militärübungen mit Südkorea für die Dauer der Verhandlungen mit Pjöngjang aussetzen würden. Südkoreas Außenministerin Kang Kyung Wha versicherte bei der Pressekonferenz jedoch, das Bündnis ihres Landes mit den USA sei "so robust wie immer".

Verwendete Quellen
  • Mit Material von AFP
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