Atomare Abrüstung Südkorea hofft auf Trumps Gipfeltreffen mit Kim

Seit dem ersten Gipfel zwischen Donald Trump und Kim Jong Un gab es bei der atomaren Abrüstung Nordkoreas kaum Fortschritte. Umso größer sind jetzt die Erwartungen an das zweite Treffen.
Die Ankündigung eines zweiten Gipfels zwischen den USA und Nordkorea im Februar schürt neue Hoffnung auf einen Durchbruch bei der atomaren Abrüstung. "Wir hoffen, dieser Gipfel wird ein Wendepunkt bei den Bemühungen um einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel sein", sagte ein Sprecher des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In.
Ziele blieben eine atomwaffenfreie Halbinsel und ein neues Friedenssystem. Das Weiße Haus hatte am Freitag angekündigt, das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un solle Ende Februar stattfinden.
Noch ist geheim, wo das Treffen stattfinden wird
Trump war am Freitag im Weißen Haus mit Nordkoreas Unterhändler Kim Yong Chol zusammengekommen. Am Samstag sagte Trump vor Journalisten, das Treffen habe fast zwei Stunden gedauert und sei sehr gut verlaufen. Trump fügte mit Blick auf den Gipfel hinzu, dieser werde wahrscheinlich Ende Februar stattfinden. Ein Land dafür sei bereits ausgewählt worden, werde aber erst später verkündet werden. Als ein möglicher Schauplatz ist Vietnam im Gespräch.
Trump und Kim Jong Un hatten sich im Juni 2018 bei einem historischen Gipfel in Singapur erstmals getroffen. Dort betonte Kim zwar seine Bereitschaft zur "kompletten Denuklearisierung". Doch gab es keine konkreten Zusagen, bis wann Nordkorea sein Atomwaffenarsenal abrüsten will und wie die Gegenleistungen der USA aussehen könnten. Zuletzt wurden kaum Fortschritte bei den Gesprächen bekannt.
Trump verrät über die Gespräche nur wenig
Trump betonte am Samstag, es habe zwar durchaus "enorme Fortschritte" in den Verhandlungen mit Nordkorea gegeben, über die sei aber nicht berichtet worden. Welche Fortschritte er meinte, sagte der Präsident nicht. Auch zum Inhalt des Treffens mit Kim Yong Chol machte er keine Angaben. US-Außenminister Mike Pompeo hatte die nordkoreanische Delegation nach dem Gespräch im Weißen Haus zum Mittagessen eingeladen.
Die Führung des isolierten Landes hat Washington wiederholt vorgeworfen, es zu einer einseitigen Abrüstung zwingen zu wollen. Zuletzt verstärkte Pjöngjang deshalb seine Forderung nach einer Lockerung der internationalen Sanktionen. Dabei führte das stalinistische Land auch eigene Schritte zur Denuklearisierung an, einschließlich eines Abbaus seines Atomtestgeländes und einer Testeinrichtung für Raketenantriebe.
Zuletzt verzichteten die USA und Südkorea auf gemeinsame Militärübungen
Nordkorea hatte im Sommer zudem die sterblichen Überreste von US-Soldaten aus dem Korea-Krieg (1950–53) übergeben. Die USA und Südkorea setzten ihrerseits weitere gemeinsame Militärmanöver aus. Trump hat aber bisher deutlich gemacht, dass er vorerst an der Politik des maximalen Drucks auf Nordkorea festhalten wolle.
Der Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms und ein dauerhafter Frieden auf der koreanischen Halbinsel gehören aus der Sicht der USA und Südkoreas eng zusammen. "Die Regierung wird mit den USA und anderen Ländern zusammenarbeiten, damit substanzielle Fortschritte bei der Denuklearisierung und der Schaffung eines Friedenssystems erzielt werden", sagte der Sprecher des südkoreanischen Präsidenten mit Blick auf den nächsten Gipfel zwischen Trump und Kim. Südkorea werde auch den Dialog mit Nordkorea weiter ausbauen.
- Post für Präsidenten: Kim Jong Un schickt Briefe an USA und Südkorea
- Kim Jong Uns Geschenk: Südkoreas Präsident hat Hunde-Nachwuchs
- Sommerspiele: Nord- und Südkorea wollen Olympia 2032 ausrichten
Neben den Unterredungen in Washington könnte es Berichten südkoreanischer Medien zufolge in den nächsten Tagen am Rande einer internationalen Konferenz in Schweden auch zu einem Treffen zwischen der nordkoreanischen Vizeaußenministerin Choe Son Hui und dem US-Sonderbeauftragten für Nordkorea, Stephen Biegun, kommen. Biegun wollte nach Angaben des US-Außenministeriums am Samstag nach Schweden reisen, um an der Konferenz teilzunehmen. Choe war bereits zuvor in Schweden eingetroffen.
- Nachrichtenagentur dpa