Umgang mit Uiguren China weist Völkermord-Vorwurf aus den USA zurück
China sperrt die Minderheit der Uiguren in Umerziehungslager und verbietet ihre Sprache und Kultur. Die USA werfen dem Land Genozid vor. Peking widerspricht – gleich mehrfach.
China hat den Völkermord-Vorwurf des neuen US-Außenministers Antony Blinken entschieden zurückgewiesen. "Ich werde das jetzt dreimal sagen, weil es wirklich wichtig ist: Es gibt keinen Genozid in China, es gibt keinen Genozid in China, es gibt keinen Genozid in China", sagte der Pekinger Außenamtssprecher Zhao Lijian am Donnerstag.
Blinken hatte am Mittwoch bei seiner ersten Pressekonferenz in Washington gesagt, er sei der Meinung, dass in der chinesischen Region Xinjiang ein Genozid an den Uiguren begangen werde.
Pompeo: "Ein Affront gegen das chinesische Volk"
Auch Blinkens Amtsvorgänger Mike Pompeo hatte einen Tag vor seinem Ausscheiden aus dem Amt den Vorwurf erhoben, dass China in Xinjiang "Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit" begehe. Diese Handlungen seien "ein Affront gegen das chinesische Volk und gegen zivilisierte Nationen überall".
Der chinesische Außenamtssprecher war dagegen am Donnerstag der Meinung, dass Xinjiang derzeit die "erfolgreichste Zeit" seiner Geschichte erlebe. Die Menschen würden beispiellose wirtschaftliche und soziale Verbesserungen genießen und ein "glückliches Leben" führen.
Nach offiziell unbestätigten Schätzungen sind Hunderttausende Uiguren in Umerziehungslager gesteckt worden, die China als Fortbildungszentren beschreibt. Uiguren sind ethnisch mit den Türken verwandt und fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt. Peking wirft uigurischen Gruppen Terrorismus vor.
- Nachrichtenagentur dpa