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Im Gazastreifen liegen Kinder unter Trümmern


Schicksal im Gaza-Konflikt
Die bewegende Rettung des zehnjährigen Mahmud

Von t-online, reuters
Aktualisiert am 07.08.2014Lesedauer: 2 Min.
Das Grauen des Krieges trifft Rafah: Palästinenser retten nach einem Angriff Israels einen verletzten Jungen aus den Trümmern eines Hauses.Vergrößern des Bildes
Das Grauen des Krieges: In Rafah wird nach einem Angriff Israels der verletzte Junge Mahmud aus den Trümmern gezogen. Neun Familienmitglieder wurden getötet. (Quelle: Reuters-bilder)
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"Die Menschen unter dem Schutt liegen zu sehen, war das schlimmste Erlebnis meines Lebens", sagt der Fotograf Ibraheem Abu Mustafa, der derzeit für die Agentur Reuters im Gazastreifen im Einsatz ist. Er hat die Rettung eines kleinen Jungen aus den Trümmern eines von Israel bombardierten Wohnhauses in einer bewegenden Foto-Serie dokumentiert.

Abu Mustafa war gerade dabei, sich mit Kollegen einen Überblick über die Lage in der Stadt Rafah zu verschaffen, als zwei gewaltige Explosionen die Luft erschütterten. "Ein Treffer eines israelischen F16-Bombers!" hätten Menschen geschrien. Das Haus der Palästinenserfamilie al-Ghol sei getroffen worden, hieß es und der Fotograf eilte zum Schauplatz des Angriffs.

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"Kinder unter den Trümmern!"

Rettungskräfte bargen gerade den Körper eines alten Mannes, als einer der Umstehenden rief, "da sind Kinder unter den Trümmern!" Abu Mustafa eilte zu dieser Stelle und schoss Fotos von der Rettung eines Jungen, der später als der zehnjährige Mahmoud al-Ghol identifiziert wurde.

Neun Mitglieder vom Mahmuds Familie und der seines Onkels wurden bei dem Luftangriff getötet, darunter der Vater und drei Geschwister. Sieben Angehörige wurden verletzt. Wenige Wochen zuvor, während schon der Krieg in Gaza tobte, hatte Mahmud Zwillingsbrüder bekommen. Auch eines der Babys kam ums Leben, das andere erlitt leichte Verletzungen. Die Mutter und ein weiterer Bruder von Mahmoud überlebten den Angriff.

"Als sähe ich meinen eigenen Sohn"

Der Anblick der verschütteten Familienmitglieder unter den Trümmern des Hauses erschütterte den Fotografen. Unter Tränen machte er seine Aufnahmen. Vor allem der Anblick des kleinen Mahmoud, der bis zum Kopf von Schutt bedeckt war und seine rechte Hand hilfesuchend emporstreckte, ging Abu Mustafa unter die Haut. "Es war, als sähe ich meinen eigenen Sohn."

Zaghaftes Lächeln im Krankenhaus

Das Schicksal des Jungen ließ den Fotografen nicht los. Er nahm Kontakt zu dessen Verwandten auf und fand ihn schließlich in einem Krankenhaus, in dem noch mehr Kinder lagen, die bei dem Angriff verletzt worden waren. Auf Mahmouds Gesicht, gesäubert von Staub und Blut, zeichnete sich ein zaghaftes Lächeln ab. Überlebt! Sein Onkel berichtete, dass der Junge noch unter Schmerzen leidet, Erinnerungslücken hat und sich nicht eigenständig bewegen und essen kann. Die Angehörigen sind hin- und hergerissen zwischen der Freude über die Überlebenden und der Trauer über die zahlreichen Familienmitglieder, die unter den Trümmern ihres Hause gestorben sind.

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