Nach US-Bombardierung Putin: US-Angriff auf Iran unbegründet

Einen Tag nach den US-Angriffen auf den Iran sucht dessen Außenminister Beistand beim wichtigsten Verbündeten: Russland. Kremlchef Putin bleibt in seinen Worten aber vage.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Iran angesichts der Luftangriffe Israels und der USA Unterstützung zugesagt. Nach dem massiven US-Bombardement auf Atomanlagen im Iran empfing der Kremlchef in Moskau den Außenminister des Landes, Abbas Araghtschi. Laut der Nachrichtenagentur Reuters soll der Minister dabei einen Brief des iranischen Staatsoberhauptes Ajatollah Ali Chamenei übergeben haben, in dem er um mehr Unterstützung durch Russland gebeten habe.
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Der russische Präsident sagte indes nicht, worin die Unterstützung bestehen könnte. Auch sein Sprecher Dmitri Peskow sagte, es hänge davon ab, was der Iran brauche. Russland hat seine Vermittlung in dem eskalierenden Konflikt angeboten. Der Iran ist ein enger Verbündeter Moskaus und liefert auch Kampfdrohnen für Putins Krieg gegen die Ukraine.
Putin sprach gemäß einer Mitteilung von einer "absolut unprovozierten Aggression gegen den Iran", für die es keinen Grund und keine Rechtfertigung gebe. "Wir haben mit dem Iran lange, gute, zuverlässige Beziehungen. Wir werden von unserer Seite Anstrengungen unternehmen, um dem iranischen Volk beizustehen", sagte Putin.
Medwedew: Produktion von Atomwaffen geht weiter
Russland sprach dem Iran das volle Recht auf Selbstverteidigung zu. Laut russischen Nachrichtenagenturen nannte der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow die strategische Partnerschaft zwischen Moskau und Teheran "unzerbrechlich". Auf die Frage, ob der Iran Russland um militärische Hilfe gebeten habe, sagte Rjabkow der Nachrichtenagentur Interfax, Moskau arbeite mit Teheran in zahlreichen Bereichen zusammen. Es wäre jedoch unverantwortlich, weitere Einzelheiten der Kooperation offenzulegen.
Deutlicher hatte sich zuvor der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew geäußert. "Die Anreicherung von Nuklearmaterial – und das können wir jetzt direkt sagen – sowie die künftige Produktion von Atomwaffen werden fortgesetzt", schrieb Medwedew auf der Plattform Telegram am Sonntag. Zudem behauptete Medwedew, dass "eine Reihe von Ländern" bereit sei, dem Iran Atomwaffen zu liefern. Welche Länder das sein sollen, ließ Medwedew offen.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters