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Genf: Friedensgespräche zu Jemen drohen zu platzen


Huthi-Vertreter nicht eingetroffen
Jemen-Friedensgespräche drohen zu platzen

Von afp
Aktualisiert am 06.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Vertriebene Kinder im Jemen: Mehr als 10.000 Menschen sind im Bürgerkrieg im Jemen umgekommen.Vergrößern des BildesVertriebene Kinder im Jemen: Mehr als 10.000 Menschen sind im Bürgerkrieg im Jemen umgekommen. (Quelle: Hani Al-Ansi)
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Der Krieg im Jemen nimmt an Grausamkeit immer mehr zu. In Genf hätten am Donnerstag Gespräche zwischen der jemenitischen Regierung und den Huthi-Rebellen starten sollen. Das Treffen droht nun zu platzen.

Die geplanten Jemen-Friedensgespräche in Genf stehen auf Messers Schneide. Die eigentlich bereits am Donnerstag in der Schweizer Stadt erwartete Delegation der Huthi-Rebellen stellte mehrere Bedingungen, um die Reise anzutreten. Die Delegation der jemenitischen Regierung stellte wiederum ein Ultimatum und drohte mit einer Abreise aus Genf. UN-Vermittler Martin Griffiths äußerte dennoch vorsichtigen Optimismus.

Er sei zuversichtlich, dass die Rebellen nach Genf kommen, erklärte Griffiths. Es gehe darum, den "politischen Prozess" in dem Bürgerkriegsland voranzubringen. Er wolle deswegen alle "Hindernisse überwinden", um das Treffen zustande zu bringen.

Eigentlich sollten am Donnerstag in Genf unter UN-Vermittlung Friedensgespräche mit den Konfliktparteien im Jemenkrieg beginnen. Während die Regierungsdelegation bereits am Mittwoch anreiste, befand sich die Rebellen-Delegation am Donnerstag noch in der von ihnen kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa.

Assem: UN hat "ihre Versprechen nicht eingehalten"

Rebellenvertreter Hamid Assem stellte dort drei Bedingungen für eine Reise nach Genf: Dass die Delegation in einem Flugzeug des Oman nach Genf geflogen wird, dass Verletzte von Sanaa aus in die omanische Stadt Maskat geflogen werden, und die Garantie, nach den Friedensgesprächen in Genf nach Sanaa zurückkehren zu können.

Mit den Vereinten Nationen habe es eine entsprechende Vereinbarung gegeben - die UN habe aber "ihre Versprechen nicht eingehalten", sagte Assem. Außerdem habe das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis, das hinter der jemenitischen Regierung steht und den Luftraum des Landes kontrolliert, den Flug noch nicht genehmigt.

In Genf drohte der jemenitische Regierungsvertreter Hamsa Alkamali mit einer Abreise der Delegation, sollten die Rebellen nicht "binnen 24 Stunden" ankommen. "Diese Sitzung ist seit zwei Monaten geplant", sagte Alkamali. "Heute sind wir alleine hier."

Tausende Menschen fallen dem Bürgerkrieg zum Opfer

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach UN-Angaben bereits etwa 10.000 Menschen getötet wurden, unter ihnen tausende Zivilisten. Angeheizt wird der Konflikt dadurch, dass beide Seiten große Regionalmächte hinter sich haben: Die Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi wird vom sunnitischen Saudi-Arabien unterstützt, der schiitische Iran unterstützt die Huthi-Rebellen.

2016 endeten Gespräche zwischen der Regierung und den Huthi-Rebellen nach 108 Verhandlungstagen ohne eine Einigung. Auch die jetzt geplanten Gespräche werden mit Skepsis betrachtet. So ist es laut Jemens Außenminister Chaled al-Jamani unwahrscheinlich, dass es bei dem bis Sonntag geplanten Treffen überhaupt zu direkten Gesprächen zwischen den Konfliktparteien kommt. Der UN-Sondergesandte Griffiths spricht lediglich von "Konsultationen" und nicht von Verhandlungen.

Verwendete Quellen
  • afp
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