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Saudi-Arabien: Mehr Hinrichtungen nach Ende der G20-Präsidentschaft


Mehr Hinrichtungen in Saudi-Arabien
In diesen Ländern wird immer noch die Todesstrafe vollstreckt

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 03.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Der saudische König Salman bin Abdulaziz Al Saud: Das Königreich gehört zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit.Vergrößern des BildesDer saudische König Salman bin Abdulaziz Al Saud: Das Königreich gehört zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit. (Quelle: imago-images-bilder)
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Seitdem Saudi-Arabien die G20-Präsidentschaft abgegeben hat, wurden in dem Land wieder deutlich mehr Todesstrafen verhängt. Auch in vielen anderen Nationen wird sie immer noch vollzogen.

In Saudi-Arabien ist die Zahl der Todesstrafen nach Abgabe des G20-Vorsitzes nach Angabe von Amnesty International wieder angestiegen. Zwischen Januar und Juli dieses Jahres wurden 40 Menschen in dem Königreich hingerichtet, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Organisation hervorgeht. Das sind mehr als im gesamten Jahr zuvor.

2020 – während der Zeit der saudischen G20-Präsidentschaft – waren insgesamt 27 Menschen hingerichtet worden. Allein im Dezember wurde bei neun Menschen die Todesstrafe vollstreckt. Am 1. Dezember hatte Saudi-Arabien den Vorsitz wieder abgegeben.

Das Land ist nur eins von vielen, in denen Menschen hingerichtet werden. In dieser Grafik sehen Sie, wo die Todesstrafe immer noch vollzogen wird, wie viele Todesurteile im Jahr 2020 gesprochen wurden und wie viele Hinrichtungen dort stattgefunden haben:

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Verblasstes Rampenlicht der G20

Zum Anstieg der Hinrichtungen in Saudi-Arabien sagte die stellvertretende Direktorin für den Nahen Osten und Nordafrika der Organisation, Lynn Maaluf: "Sobald das Rampenlicht der G20 auf Saudi-Arabien verblasst ist, haben die Behörden ihre rücksichtslose Verfolgung von Menschen wieder aufgenommen." Mehrere Menschen seien auf "Grundlage eines grob unfairen Verfahrens" zu Haftstrafen und mitunter auch zum Tode verurteilt worden. So werden nach Amnesty-Angaben etwa durch Folter "Geständnisse" erzwungen.

Unter anderem für satirische Netzbeiträge und Menschenrechtsaktivismus hätten Menschen in der ersten Jahreshälfte auch langjährige Haftstrafen bekommen. Nach dem Gefängnis erwarteten viele von ihnen unter anderem Reiseverbote. Ein solches wurde auch für die berühmte Frauenrechtsaktivistin Ludschain al-Hathlul verhängt. Sie war wegen ihres Engagements für ein Ende des Fahrverbots für Frauen zu einer Bewährungsstrafe von drei Jahren verurteilt worden.

"Kurze Atempause der Repression"

Der G20-Vorsitz, den das Königreich im Dezember 2019 übernommen hatte, sei lediglich eine "kurze Atempause der Repression" in dem Golfstaat gewesen, folgert Amnesty. Mindestens 39 Menschen sitzen den den Angaben nach derzeit noch wegen ihrer Menschenrechtsarbeit oder freier Meinungsäußerung in saudischen Gefängnissen.

Das Königreich gehört zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit. 2019 waren nach Recherchen von Amnesty 184 Menschen – teils auch öffentlich – hingerichtet worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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