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Donald Trump: Richter-Nominierung gleicht einer Realityshow


"Sowas haben wir noch nie gesehen"
Trumps Richter-Nominierung gleicht Realityshow

Von ap, dpa
Aktualisiert am 01.02.2017Lesedauer: 2 Min.
Donald Trump und Neil Gorsuch im Weißen Haus nach der Bekanntgabe der Entscheidung.Vergrößern des BildesUS-Präsident Donald Trump und Neil Gorsuch im Weißen Haus nach der Bekanntgabe der Entscheidung. (Quelle: dpa-bilder)
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US-Präsident Donald Trump hat in einer staatstragenden Live-TV-Übertragung seine Wahl für den offenen Richterposten am Obersten Gerichtshof angekündigt. Ein Event, das an Realityshows erinnerte.

Während der Nominierung von Neil Gorsuch fühlten sich viele Medien an Trump in seiner früheren Funktion als Gastgeber einer TV-Show erinnert. Der Präsident gab zur besten Sendezeit am Abend bekannt, dass der konservative Jurist sein Wunschkandidat für den vakanten Verfassungsrichterposten sei: Rundfunk und Kabelnetzwerke waren präsent, als Trump sein Geheimnis verriet und Gorsuch und seine Frau Louise - auf Wunsch des "Gastgebers" - hervorkamen.

"So etwas haben wir noch nie gesehen"

"War das eine Überraschung?", fragte Trump die Zuschauer vor Ort und vor den Fernsehern. Für gewöhnlich werden Nominierungen für den Obersten Gerichtshof nicht zur Primetime präsentiert. Und für gewöhnlich sind sie auch keine Überraschungen. Die Wahl des Präsidenten ist den Medien üblicherweise schon vorher bekannt.

Anders so während des ganzen Tages, als Reportern lediglich der Weg zur Spekulation blieb, dass die Entscheidung zwischen zwei Kandidaten gefällt werden würde; zwischen dem 49-jährigen Neil Gorsuch aus Colorado oder dem Richter Thomas Hardiman aus Pennsylvania.

CNN-Berichterstatter Jim Acosta bewertete das Event als "Reality-TV, das auf den Potomac trifft". Der Fluss grenzt an Washington, D.C. Als ein stundenlang andauerndes Drama bewertete es auch der Kommentator Lester Holt von NBC. Und ABCs George Stephanopoulos sagte, so etwas "haben wir noch nie gesehen".

Nicht der befürchtete Hardliner

Nach seinem viel kritisierten Dekret zum Einreisestopp von Staatsbürgern von sieben mehrheitlich muslimischen Ländern bot sich für Trump nun zum ersten Mal die Chance, die öffentliche Aufmerksamkeit umzuleiten. Er gestaltete die Nominierung seriös und ernst - und betonte, ein Wahlversprechen mit dieser Ankündigung einzulösen.

Falls der US-Senat die Personalie Gorsuch bestätigt, haben alle neun Richter des Obersten Gerichtshofes entweder in Harvard oder Yale einen Juraabschluss absolviert. "Für diejenigen, die zählen: Harvard sechs, Yale drei", sagte CBS-Moderator Steve Pelley.

Gorsuch ist zudem nicht der Hardliner, den viele Liberale in den USA als Trumps Favoriten befürchtet hatten, sondern eher ein über Parteigrenzen hinweg respektierter Intellektueller. Gorsuch, dessen Mutter für die Reagan-Administration gearbeitet und der selbst schon für George W. Bush aktiv war, gilt als Verfechter einer wörtlichen Auslegung der Verfassung, jedoch nicht als Ideologe.

Doch der 49-Jährige dürfte bei Streitthemen wie Abtreibung oder Waffengesetze durchaus eine stramm konservative Linie verfolgen. Als Jurist hatte er sich bisher vor allem für die Deregulierung von Strafgesetzbüchern und gegen aktive Sterbehilfe stark gemacht. Gegenwärtig ist er an einem Berufungsgericht in Denver tätig.

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