t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomePolitikAuslandUSA

Früherer Hausarzt: Donald Trump soll Gesundheitszeugnis selbst diktiert haben


"Herzchen, das ist Watergate"
Trumps früherer Hausarzt erhebt schwere Vorwürfe

Von dpa, ap, afp, t-online, jmt

Aktualisiert am 02.05.2018Lesedauer: 2 Min.
US-Präsident Donald Trump: Sein langjähriger Hausarzt fühlte sich von seinen Mitarbeitern bedroht.Vergrößern des BildesUS-Präsident Donald Trump: Sein langjähriger Hausarzt fühlte sich von seinen Mitarbeitern bedroht. (Quelle: Kevin Lamarque/Reuters-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Trump-Mitarbeiter sollen die Krankenakte des US-Präsidenten unrechtmäßig entwendet haben. Die Praxis sei durchsucht worden – er habe Angst gehabt, sagt sein langjähriger Arzt.

Der Vorgang klingt unglaublich: Ein früherer Arzt von US-Präsident Donald Trump beschuldigt einen langjährigen Bodyguard des Präsidenten, seine Praxis durchsucht und Patientenakten Trumps mitgenommen zu haben. Er habe sich bedroht gefühlt, Angst gehabt, sagte der 70-jährige Harold Bornstein dem Sender NBC News. Trumps langjähriger Bodyguard Keith Schiller sei bei der "Durchsuchung" von einem Anwalt und einem weiteren "großen Mann" begleitet worden.

"Das hat großes Chaos angerichtet"

"Sie müssen 25 oder 30 Minuten lang hier gewesen sein. Das hat großes Chaos angerichtet", sagte der Mediziner. Er habe die Herausgabe der Akte nicht genehmigt, der Vorgang habe deshalb gegen das Patientenschutzgesetz verstoßen. Danach habe er sich "vergewaltigt, verängstigt und traurig" gefühlt.

Der Vorgang soll sich Anfang Februar 2017 in Bornsteins New Yorker Praxis abgespielt haben – kurz nachdem die "New York Times" den Arzt für Trump unangenehm zitiert hatte: Er habe Trump über Jahre ein Haarwuchsmittel verschrieben, außerdem Medikamente gegen die Hauterkrankung Rosazea und für seinen Cholesterinspiegel. Damit habe er nicht gegen die ärztliche Schweigepflicht verstoßen, sagte Borntstein dazu. Aus Trumps engstem Umfeld sei ihm danach jedoch gesagt worden: "Du wolltest also der Arzt im Weißen Haus sein? Vergiss es, du bist raus."

Regierungssprecherin: Verfahren ist "Standard"

Das Weiße Haus verteidigte den Umgang mit den medizinischen Unterlagen als "Standard". Es sei ein übliches Verfahren, dass die Patientenakte des Präsidenten in den Besitz der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses übergehe, sagte Regierungssprecherin Sarah Sanders. Sie wies den Vorwurf einer "Durchsuchung" zurück.

Der an den Vorgängen offenbar beteiligte Bodyguard Keith Schiller galt lange als äußerst loyal zu Donald Trump. Nach dem Amtsantritt im Januar 2017 bekam er einen Posten im Weißen Haus, den er aber im September schon wieder verließ. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass der Personenschützer in die Schlagzeilen gerät: Als Trump im Mai 2017 den damaligen FBI-Chef James Comey entließ, war es Schiller, der das Entlassungsschreiben persönlich in die FBI-Zentrale brachte.

Auch Bornstein ist kein unbeschriebenes Blatt. Er hatte Trump während des Wahlkampfes in einem Brief attestiert, er wäre der "gesündeste Kandidat, der jemals in das Präsidentenamt gewählt werde". Später räumte er ein, den Brief in nur fünf Minuten verfasst zu haben, während vor der Praxistür Trump-Vertraute warteten. Nun räumt Bornstein gegenüber dem Sender CNN allerdings noch mehr ein: Der damalige Präsidentschaftskandidat soll das Gesundheitszeugnis selbst diktiert haben. "Das ist schwarzer Humor, dieser Brief. Das ist mein Sinn für Humor."

Von der NBC News-Reporterin Jacqueline Alemany auf seine Behauptungen angesprochen krönt Bornstein seine Aussagen: "Herzchen, das ist Watergate. Auf Wiedersehen." Über die Watergate-Affäre stürzte im Jahr 1974 der damalige US-Präsident Richard Nixon.

Verwendete Quellen
  • dpa, AP, AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website