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US-Wahl: Haley & DeSantis liefern sich TV-Duell – Trump zeigt One-Man-Show


"Du bist so verzweifelt"
Haley und DeSantis liefern sich TV-Duell – Trump zeigt One-Man-Show

Von dpa, mam

Aktualisiert am 11.01.2024Lesedauer: 4 Min.
Ron DeSantis und Nikki Haley bei ihrem TV-Duell: Sie teilten gegeneinander aus.Vergrößern des BildesRon DeSantis und Nikki Haley bei ihrem TV-Duell: Sie teilten gegeneinander aus. (Quelle: MIKE SEGAR/reuters)
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Vor der Präsidentschaftsvorwahl der Republikaner haben sich zwei Kandidaten öffentlich ein TV-Duell geliefert. Trump zog sich indes in eine Einzelshow zurück.

Mit harten gegenseitigen Angriffen haben sich die US-Republikaner Nikki Haley und Ron DeSantis kurz vor dem Start der Präsidentschaftsvorwahlen in Szene gesetzt, um den parteiinternen Spitzenreiter Donald Trump einzuholen. Bei einer Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsanwärter standen Haley und DeSantis am Mittwochabend (Ortszeit) im Bundesstaat Iowa erstmals nur zu zweit auf der Bühne und lieferten sich ein Duell.

Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen und Floridas Gouverneur nutzten fast jede Antwort für eine verbale Attacke gegen den anderen. Trump, den beide ebenfalls mit Angriffen bedachten, blieb der Runde einmal mehr fern und spulte stattdessen bei einer Solo-Townhall im rechten TV-Sender Fox News sein übliches Programm ab.

Attacke und Gegenattacke

Haley und DeSantis verhedderten sich auf der Fernsehbühne in stetigen Attacken und Gegenattacken. Der Gouverneur von Florida warf seiner Parteikollegin vor, sie sei opportunistisch, habe in der Vergangenheit immer wieder ihre Positionen verändert und richte sich vor allem nach dem Belieben reicher Geldgeber. Gleich dreimal spottete der 45-Jährige, das Land brauche keine "blassen Pastelltöne", sondern einen Kurs der klaren Kante. Haley ist die einzige Frau unter den republikanischen Präsidentschaftsanwärtern und trug bei der Debatte ein pastellfarbenes Kleid.

Die frühere Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina wiederum bezeichnete DeSantis durchgehend als Lügner, verwies ein ums andere Mal auf eine Webseite ihrer Wahlkampagne, in der dessen Unwahrheiten aufgelistet seien. Haley stichelte, DeSantis sei nur neidisch, dass sich Spender von ihm abgewandt hätten und nun sie unterstützten. "Du bist so verzweifelt", warf sie ihm entgegen.

Haley: "Trump hat verloren"

Beide versuchten einmal mehr mit Botschaften der Härte zu punkten, etwa gegenüber dem islamischen Regime im Iran oder China. Zu Trump sagte DeSantis: "Ich schätze, was Präsident Trump geleistet hat." Sein Parteikollege habe an vielen Stellen allerdings nicht geliefert, was er versprochen habe. Politiker müssten "Diener des Volkes" sein und nicht "Herrscher über das Volk", stichelte er.

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Besonders Haley wagte sich etwas mehr hervor als bei vorherigen Debatten: "Ich denke, er war der richtige Präsident zur richtigen Zeit. Ich stimme mit vielen seiner politischen Maßnahmen überein", sagte sie. Aber Trumps Art sei nicht ihre. Rache und Drama lägen ihr nicht. Und Trump sei nicht der richtige Präsident für die Zukunft. Mit ihm gäbe es "vier weitere Jahre Chaos".

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Auch betonte die 51-Jährige, dass Trump die jüngste Präsidentenwahl gegen den Demokraten Joe Biden verloren habe. Weiterhin das Gegenteil zu behaupten, sei falsch, kritisierte sie. Trump hat seine Wahlniederlage nie eingestanden, sondern verbreitet bis heute die Lüge, der Sieg sei ihm durch Betrug gestohlen worden. "Diese Wahl hat Trump verloren. Biden hat diese Wahl gewonnen. Ich denke, was am 6. Januar geschah, war ein schrecklicher Tag, und ich denke, Präsident Trump wird sich dafür verantworten müssen", sagte Haley.

Mit ihrer Aussage setzt die Republikanerin, die in Umfragen bislang hinter Trump liegt, viel aufs Spiel: "Wenn man bislang denken konnte, sie hätte noch eine Chance in Trumps möglichem Kabinett, dann hat sie damit wirklich die Tür zugeschlagen", sagt Bastian Brauns, US-Korrespondent für t-online in Washington.

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Trump drückt sich vor Debatte mit Einzelshow

Bei seinem parallel zur Debatte ausgestrahlten Solo-Auftritt beim rechten Fernsehsender Fox News ätzte er am Mittwoch gegen DeSantis, dieser sei praktisch gar nicht mehr im Rennen. Der 77-Jährige spielte erneut darauf an, dass er DeSantis zu Beginn seiner Karriere geholfen habe. "Er würde in einer Pizzeria oder vielleicht in einer Anwaltskanzlei arbeiten, wenn ich ihn nicht unterstützt hätte", behauptete Trump. Haley und DeSantis kritisierten in seltener Einigkeit, dass Trump wie schon bei vorherigen Runden seine Teilnahme an der Debatte verweigert habe.

Ein wichtiges Thema der Sendung mit Trump war Migration. "Wir werden die größte Abschiebeaktion in der Geschichte unseres Landes durchführen", kündigte Trump mit Blick auf Menschen ohne Papiere im Land an. "Wir bringen alle dorthin zurück, wo sie hergekommen sind." Hinsichtlich seines Kommentars vor einigen Wochen, dass er am ersten Tag seiner Amtszeit ein Diktator sein werde, sagte Trump, dass er von den Demokraten als Diktator dargestellt werde. "Ich werde kein Diktator sein", beteuerte er mit Blick auf eine mögliche zweite Amtszeit.

Kampf um Platz zwei

In Iowa steht kommende Woche die erste Vorwahl der Republikaner an. Wer Präsidentschaftskandidat der Partei werden will, muss sich zuerst bei den internen Abstimmungen in den einzelnen Bundesstaaten durchsetzen. Die eigentliche Präsidentenwahl ist Anfang November. In Umfragen liegt Trump im schrumpfenden Bewerberfeld der Republikaner trotz aller Skandale und juristischen Probleme mit großem Abstand vorne und rangiert allgemein fast 50 Prozentpunkte vor Haley und DeSantis. In den beiden ersten Vorwahl-Staaten Iowa und New Hampshire ist der Abstand geringer, und es sieht vor allem für Haley besser aus.

Haley und DeSantis kämpfen derzeit wohl um Platz zwei hinter Trump. Nur wenige Stunden vor dem TV-Duell war der frühere republikanische Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, aus dem Vorwahl-Rennen ausgestiegen. Mehr zu ihm lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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