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Tafel Essen schickt Ausländer weg – Kipping fordert Umdenken


Begrenzte Kapazitäten
Essener Tafel schickt Ausländer weg

dpa, as

Aktualisiert am 28.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Tafel-Vorsitzender Jörg Sartor: Ausländer sind bei der Vergabe der Berechtigungsausweise vorerst weggeschickt worden.Vergrößern des BildesTafel-Vorsitzender Jörg Sartor: Ausländer sind bei der Vergabe der Berechtigungsausweise vorerst weggeschickt worden. (Quelle: Roland Weihrauch/dpa-bilder)
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Die Essener Tafel schickt wie angekündigt erstmals Bewerber ohne deutschen Pass weg. Sowohl Kanzlerin Merkel als auch Linken-Chefin Kipping äußern sich dazu.

Die Essener Tafel hat am Morgen planmäßig mit der Ausgabe neuer Berechtigungen für Lebensmittelpakete begonnen. Dabei wurden wie angekündigt mehrere Bewerber ohne deutschen Pass weggeschickt. Aufgrund begrenzter Kapazitäten hatte die Essener Tafel bekannt gegeben, vorerst keine weiteren Ausländer mehr versorgen zu können.

Keine lautstarken Proteste

Mehrere Dutzend Menschen standen am Mittwochmorgen für neue Karten an. Wer keine Berechtigung bekam, wurde gebeten, in sechs Wochen wiederzukommen. Alles lief dabei friedlich ab, es gab keine lautstarken Proteste.

Die Essener Tafel vergibt einmal in der Woche mittwochs neue Kundenkarten, die in der Regel für ein Jahr gültig sind. Der Vereinsvorsitzende Jörg Sartor geht davon aus, dass wie üblich rund 50 neue Berechtigungen vergeben werden können.

"Tafeln möglichst überflüssig machen"

In der Debatte über den Aufnahmestopp begrüßte Kanzlerin Angela Merkel die Einrichtung eines runden Tischs zur Lösung der Probleme. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Mittwoch, die Kanzlerin sehe den Einsatz von Ehrenamtlichen zur Verteilung von Lebensmitteln für Bedürftige mit "größtem Respekt". Zuvor hatte sie die "Kategorisierungen" von Menschen kritisiert. Seibert bekräftigte diese Haltung: "Ein bedürftiger Mensch ist ein bedürftiger Mensch."

Nach der massiven Kritik an dem Aufnahmestopp strebt die Tafel eine Neuregelung bei der Verteilung der Lebensmittel an. Die Stadt Essen und der Vereinsvorstand beschlossen am Dienstag in einer Krisensitzung die Gründung eines Runden Tisches. Dieser soll innerhalb der nächsten zwei Wochen zusammenkommen, um Lösungsansätze zu beraten. Im Fokus der Tafel stünden Alleinerziehende, Senioren und Familien mit minderjährigen Kindern, hieß es.

Kipping: "Möglichst viele Tafeln überflüssig machen"

Zuvor forderte Linken-Vorsitzende Katja Kipping ein Umdenken in der Sozialpolitik. Im ZDF-Morgenmagazin sagte sie: "Das, was in den Tafeln passiert, ist ein großes Alarmsignal." Es sei zugleich ein Handlungsauftrag an die Politik: "Wir brauchen jetzt für dieses Land einen Sozialpakt, der sicherstellt, dass alle garantiert vor Armut geschützt sind, unabhängig davon, was sie für einen Pass haben.“

Zur Diskussion über die Essener Tafel fügte Kipping hinzu:“Ich möchte darüber diskutieren, wie wir möglichst die Tafeln überflüssig machen, weil niemand mehr hungern muss in diesem Land.“

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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