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Nach Gauland-Rede: Steinmeier verurteilt Relativierung der NS-Verbrechen


Nach Gaulands Vogelschiss-Vergleich
Steinmeier verurteilt Relativierung der NS-Verbrechen

Von dpa, nsc

Aktualisiert am 03.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue (Archiv)Vergrößern des BildesBundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue (Archiv) (Quelle: Axel Schmidt/Reuters-bilder)
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In einer Rede hat der Bundespräsident dem AfD-Chef Alexander Gauland indirekt vorgeworfen, Millionen Opfer der Nazis zu verhöhnen. Gauland hatte die NS-Regierung als "Vogelschiss" der deutschen Geschichte bezeichnet.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat AfD-Bundessprecher Alexander Gauland indirekt kritisiert. Bei einem Festakt in Berlin sagte Steinmeier: "Wer heute den einzigartigen Bruch mit der Zivilisation leugnet, kleinredet oder relativiert, der verhöhnt nicht nur die Millionen Opfer, sondern der will ganz bewusst alte Wunden aufreißen und sät neuen Hass, und dem müssen wir uns gemeinsam entgegenstellen."

Am Samstag hatte Gauland die Taten des Dritten Reichs relativiert. Bei einer Rede vor der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative sagte er: "Hitler und die Nationalsozialisten sind nur ein Vogelschiss in 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte." Deutschland habe, so sagte Gauland, eine "ruhmreiche Geschichte" und die habe länger gedauert "als die verdammten zwölf Jahre".

"Schande, dass solche Typen im Bundestag sitzen"

Anders als Steinmeier hatten daraufhin mehrere Politiker anschließend Gauland namentlich kritisiert. So twitterte die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer: "50 Millionen Kriegsopfer, Holocaust und totaler Krieg für AfD und Gauland nur ein 'Vogelschiss'! So sieht die Partei hinter der bürgerlichen Maske aus." SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil nannte Gaulands Rede "eine erschreckende Verharmlosung des Nationalsozialismus". Er twitterte: "Es ist eine Schande, dass solche Typen im Deutschen Bundestag sitzen." Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck twitterte:

Es war nicht das erste Mal, dass Gauland die Verbrechen der Nationalsozialisten relativierte. So sagte er im vergangenen September über die Jahre 1933 bis 1945, in denen Hitler das Deutsche Reich regierte und Millionen Menschen ermorden ließ: "Man muss diese zwölf Jahre nicht mehr vorhalten. Sie betreffen unsere Identität heute nicht mehr. Deshalb haben wir auch das Recht, uns nicht unser Land, sondern auch unsere Vergangenheit zurückzuholen." Weiter sagte er, hätten "wir" das Recht, "stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen".

Verwendete Quellen
  • dpa
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