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Iglu-Studie: Expertin kritisiert Bildungspolitik scharf


"Sehr problematisch für unser Bildungssystem"
Expertin sieht nach Iglu-Studie deutlichen Handlungsbedarf

Von t-online, csi

Aktualisiert am 16.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Schultaschen in der Grundschule (Symbolbild): Jedes vierte Kind kann nach der Grundschule nicht richtig lesen.Vergrößern des BildesSchultaschen in der Grundschule (Symbolbild): Jedes vierte Kind kann nach der Grundschule nicht richtig lesen. (Quelle: marco stepniak/imago images)
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25 Prozent der Kinder im Grundschulalter können nicht richtig lesen, zeigen Ergebnisse der Iglu-Studie. Eine Expertin übt Kritik.

Die Bildungsforscherin Nele McElvany zeigt sich besorgt über die neusten Ergebnisse der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) und sieht deutlichen Handlungsbedarf. In einem Interview mit dem "Spiegel" sagt sie, dass die Ergebnisse "tatsächlich sehr problematisch für unser Bildungssystem" seien.

Der Studie zufolge erreichen in Deutschland 25 Prozent der Kinder im Grundschulalter nicht das Mindestniveau beim Textverständnis, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre. Mehr zu den Ergebnissen der Iglu-Studie lesen Sie hier.

"Wir haben hier eine wirklich große Gruppe, die nach der Grundschule nicht ausreichend lesen kann, um erfolgreich weiterzulernen oder auch sonst erfolgreich durchs Leben zu gehen", sagt McElvany im "Spiegel"-Interview. Die Gefahr, dass die Kinder dann an den weiterführenden Schulen scheitern, sei "riesengroß."

Einen einzigen Grund gibt es nicht

Eine Ursache, die die fehlenden Kompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler erklärt, gebe es allerdings nicht, so McElvany. Corona habe zwar einen Anteil an der Entwicklung, der Trend sei aber bereit seit 2006 zu beobachten. Der Anteil der Kinder, die in einem anderen Land als Deutschland geboren sind, sei bei der Erhebung der ersten Iglu-Studie 2001 "quasi genauso groß" gewesen, wie heute. Die Ergebnisse waren damals allerdings besser. Deutsche Sprachkenntnisse seien für die Grundschule dennoch relevant.

Den auffälligsten Grund sieht die Bildungsforscherin in der wöchentlichen Zeit, die in Deutschland auf Leseunterricht und lesebezogene Aktivitäten entfällt. Deutschland liege dabei mit einem Schnitt von 141 Minuten in der Woche deutlich unter dem Durchschnitt der anderen an der Studie teilnehmen EU- oder OECD-Länder. Dort liegt der Schnitt bei 200 Minuten, erklärt McElvany gegenüber dem "Spiegel".

Handlungsbedarf gebe es in der Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte, erklärt McElvany weiter. Jede Lehrerin und jeder Lehrer an Grundschulen brauche "Kompetenzen zu Lese- und Sprachkompetenzförderung, zur Pädagogik in herausfordernden Umgebungen, zu sprachsensiblem Unterricht oder dem gezielten Einsatz digitaler Medien". Außerdem müsse in der Grundschule der Fokus stärker auf der Vermittlung der Grundkompetenzen liegen.

Verwendete Quellen
  • spiegel.de: "In jedem Bereich negative Nachrichten" (kostenpflichtig)
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