Baerbock reist mit Bus durch Texas – doch Regierungsflieger fliegt auch

Mit Bus und Bahn unterwegs: Eigentlich wollte die Außenministerin zeigen, wie sie die USA klimaschonend bereist. Doch ein Inlandsflug wirft Fragen auf.

Die grüne Außenministerin Annalena Baerbock reist klimafreundlich mit dem Bus und der Bahn durch die USA und präsentiert das auf ihrem Instagram-Kanal. Was sie ihren mehr als 500.000 Followern aber nicht zeigt: Der Regierungsflieger flog auf einer Strecke hinterher. Das berichtet die "Bild".

Für eine Fahrt von der texanischen Hauptstadt Austin ins 260 Kilometer entfernte Houston entschied sich die Delegation der Außenministerin für die Fahrt mit dem Bus, inklusive stilechtem Halt bei einem Texas Barbecue. Da Baerbock im Anschluss aber einen Termin im 550 Kilometer entfernten Witchita Falls wahrnehmen wollte, flog die Regierungsmaschine die Strecke, die die Außenministerin zuvor mit dem Bus zurückgelegt hatte, hinterher, um Baerbock in Houston einzusammeln. Die Bilanz dieses Leerflugs: 45 Flugminuten und 4,5 Tonnen Kerosin.

Scharfe Kritik aus den Reihen der Opposition

Die Kritik aus der Opposition ließ nicht lange auf sich warten. So warf die Vize-CDU-Generalsekretärin Christina Stumpp Baerbock "Pseudomoral" vor: "Busfahrt fürs Foto, aber Leerflug zur Abholung. Frau Baerbock predigt Klimaschutz, hält sich aber nicht an ihre eigenen Ankündigungen. Typisch grün: viel Show, wenig Substanz", sagte sie der "Bild".

Kritik kam auch vom Bund der Steuerzahler. Dessen Präsident Rainer Holznagel sagte der Zeitung: "Hierzulande müssen und sollen sich Bürger und Betriebe aufgrund hoher Kosten und im Sinne des Klimaschutzes auf breiter Front in Verzicht üben. Da geht die Politik mit ihren Reisen nicht mit gutem Beispiel voran."

"Enge Taktung der Termine"

Das Auswärtige Amt verwies gegenüber "Bild am Sonntag" allgemein auf die "enge Taktung der Termine der Außenministerin und die vorgeschriebenen Ruhezeiten der Crews der Flugbereitschaft". Das Ministerium habe "gründlichst verschiedene Transportmittel geprüft".

Es ist nicht das erste Mal, dass einer Grünen-Politikern ein Posting über angeblich klimafreundliches Reisen auf die Füße fällt. Erst vor wenigen Tagen erntete Kathrin Göring-Eckhardt viel Spott für einen Tweet, der sie auf dem Boden eines Zuges sitzend zeigte. Lesen Sie hier mehr.