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Baden-Württemberg: AfD-Politiker Miguel Klauß empört mit "Abschiebekalender"


1.000 Stück für "ausgewählte Bürger"
AfD-Politiker empört mit "Abschiebekalender"


16.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Der Abschiebekalender der baden-württembergischen Landtagsfraktion:Vergrößern des Bildes
Der "Abschiebekalender" der baden-württembergischen Landtagsfraktion: Die AfD will Anhängern den Kalendern schenken. (Quelle: Instagram/miguelklaussafd)

Mit einem "Abschiebekalender" will ein AfD-Politiker seinen Anhängern eine Freude machen. Das Angebot erinnert an das kürzlich publik gewordene Geheimtreffen von Rechtsextremen.

Weihnachten ist die Zeit der Besinnlichkeit. Manch ein AfD-Politiker scheint dies jedoch anders zu sehen: Für den baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Miguel Klauß war die Weihnachtszeit offenbar Anlass, um einen "Abschiebekalender" aufzulegen.

In einem Video, das der AfD-Politiker auf seinem Instagram-Profil teilte, stellt Klauß den Kalender vor. Darin zu finden sind die Bilder von zwölf Flugzeugen, den "zwölf schönsten Abschiebefliegern", wie Klauß sie bezeichnet. Der Kalender ist offenbar eine Aktion der AfD-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg.

Kalender sei für "ausgewählte Bürger" erhältlich

Dazu haben die Macher des Kalenders die Bilder mit fremdenfeindlichen Sprüchen unterlegt. "Heimaturlaub? Nur mit One-Way-Ticket", ist dort zu lesen. Oder: "Deutschland zuerst heißt Remigration". Unter dem Begriff "Remigration" verstehen Rechte die massenhafte Rückführung und millionenfache Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund. Das Wort wurde am Montag zum "Unwort des Jahres" gewählt.

Sein "ganz persönliches Highlight" sei das Kalenderblatt vom April, erklärt der AfD-Politiker. Dort ist folgendes zu lesen: "Zu Hause ist es auch schön. Wir fliegen euch zurück." Der Kalender sei für "ausgewählte Bürger" erhältlich, so Klauß. Lediglich 1.000 Stück seien aufgelegt worden. Ob der Kalender mit Steuergeldern bezahlt wurde oder aus der eigenen Tasche, sagte Klauß nicht. Dafür fragte der Landtagsabgeordnete seine Follower, was sie von dem "Abschiebekalender" hielten.

Manche Nutzer wollen für Kalender sogar Geld zahlen

Eine Userin antwortete darauf: "Zum Kotzen." Viele andere Nutzer bezeichnen die Aktion des AfD-Politikers als "menschenverachtend". Doch in der Kommentarsektion des Instagram-Profils des Abgeordneten sind die Kritiker offenbar in der Unterzahl. Einige Nutzer freuen sich über den "Abschiebekalender" und fragen, wo dieser erhältlich sei. Manche würden "sogar Geld dafür zahlen", schreiben sie. Ein Nutzer schreibt: "Brauch ich unbedingt!" Hinzu fügte er ein Emoji mit dem nach oben gereckten Daumen. Auch im neuen Jahr teilte Klauß mehrere Beiträge mit Bildern des Kalenders.

Das Recherchekollektiv "Correctiv" hatte in der vergangenen Woche über das bis dahin nicht bekannte Treffen von Rechtsextremen in einer Potsdamer Villa vom 25. November berichtet. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. An dem Treffen hatten AfD-Funktionäre sowie einzelne Mitglieder der CDU und der erzkonservativen Werteunion teilgenommen.

Der "Correctiv"-Bericht löste heftige politische Reaktionen aus. Mehr dazu lesen Sie hier. In den vergangenen Tagen gingen in verschiedenen deutschen Städten Tausende gegen Rechtsextremismus auf die Straße.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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