Kölns OB Reker tritt Amt an Messerstecher hat bei der Tat "freundlich gelächelt"
Rund einen Monat nach dem Messerangriff auf
Am Vormittag trat Reker in Köln ihren Dienst an und beantwortete Fragen von Journalisten.
Der Attentäter sei an einem Wahlkampfstand auf dem Wochenmarkt auf sie zugekommen, habe "freundlich gelächelt" und ihr das Messer in den Hals gestoßen, sagte die 58-Jährige.
"Ich habe viel Glück gehabt", unterstrich die frühere Kölner Sozialdezernentin, die einen Tag nach dem Messeranschlag zur neuen Oberbürgermeisterin der Domstadt gewählt worden war.
"Du nimmst das jetzt in die Hand"
Von ihrem Wahlerfolg erfuhr die nach der Tat notoperierte Reker erst vier Tage nach der Wahl durch ihren Ehemann im Krankenhaus.
Die anschließende Entscheidung, die Wahl anzunehmen, sei ihr "leicht" gefallen, sagte Reker. Es habe für sie "zur Pflichterfüllung" gehört, noch auf dem Krankenbett zu sagen "Du nimmst das jetzt in die Hand."
Ihr Genesungsprozess war nach Angaben der Stadt zuletzt gut vorangeschritten. Die parteilose Reker habe sich deshalb auch schon von zu Hause aus um einige Entscheidungen kümmern können.
Angreifer sitzt in Untersuchungshaft
Die 58-Jährige lag nach der Messerattacke zeitweise im künstlichen Koma. Bei dem Angriff wurden auch vier weitere Menschen verletzt.
Dem Angreifer werfen Ermittler fremdenfeindliche Motive vor. Der 44-Jährige mit rechtsextremer Vergangenheit war nach dem Angriff festgenommen worden. Er sitzt wegen Mordversuchs in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft ermittelt.
Absolute Mehrheit im ersten Wahlgang
Reker war vor der Wahl als Sozialdezernentin zuständig für die Flüchtlinge in Köln. Sie hatte am Tag nach dem Attentat bei der Kölner OB-Wahl 52,7 Prozent der Stimmen und damit die im ersten Wahlgang erforderliche absolute Mehrheit erreicht.