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Russland spioniert in Deutschland: Geheimdienst warnt


Militärgeheimdienst alarmiert
Russische Agenten nutzen neue Taktiken in Deutschland

Von dpa, tos

Aktualisiert am 21.07.2025 - 13:31 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein russischer Soldat spricht in ein Funkgerät (Archivbild): Der Militärische Abschirmdienst warnt vor russischer Spionage. (Quelle: IMAGO/Vitaliy Ankov/imago)
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Russische Geheimdienste verstärken laut MAD ihre Ausspähversuche in Deutschland. Im Fokus: militärische Einrichtungen, Infrastruktur und gezielte Desinformation.

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) registriert eine deutliche Zunahme von Spionageaktivitäten russischer Nachrichtendienste in Deutschland. "Wir reden über einen starken Anstieg der Fälle im Bereich der Spionage und hybrider Maßnahmen. Das Vorgehen ist massiver und auch aggressiver", sagte MAD-Präsidentin Martina Rosenberg der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin.

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Demnach greife Russland auf bekannte Methoden zurück – erweitere diese aber um neue Mittel. "Sie gehen vor, wie wir es im Kalten Krieg kannten, und erweitern ihren Instrumentenkasten darüber hinaus", so Rosenberg.

Konkret berichtete der MAD über das Auskundschaften militärischer Standorte, Cyberangriffe, Sabotageakte an Versorgungsleitungen sowie Drohneneinsätze mit modernen, störungsgeschützten Modellen. Auch Desinformation werde gezielt eingesetzt – als Teil sogenannter hybrider Taktiken zur Destabilisierung.

Doppelstaatler im Visier des MAD

Laut dpa-Informationen hat sich die Zahl der beobachteten Verdachtsfälle innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Russische Agenten nutzten dabei auch Einreisen über Drittstaaten. Für ihre Netzwerke setzten sie auf persönliche Ansprache – etwa von Menschen mit Russlandbezug. "Es besteht auch die Gefahr, dass Personen mit russischen Wurzeln, Spätaussiedler oder Menschen mit Beziehungen nach Russland gezielt angesprochen werden", warnte Rosenberg.

Besonders heikel sei die Situation, wenn deutsche Soldaten oder Doppelstaatler während privater Aufenthalte in Russland oder verbündeten Staaten in Bedrängnis geraten. Dort bestehe das Risiko, dass sie unter Druck gesetzt oder zur Zusammenarbeit gezwungen würden.

Ein zusätzlicher Schwerpunkt des MAD liegt derzeit auf dem Aufbau der Bundeswehr-Brigade in Litauen. Der Militärgeheimdienst erhält im Zuge dessen erweiterte Befugnisse. Rosenberg betonte: "Deutschland ist als logistische Drehscheibe für die Nato-Truppenbewegungen und als aktiver Nato-Partner fest im Blickfeld ausländischer Nachrichtendienste."

MAD: Verdächtige Vorgänge zügig melden

Die Präsidentin rief dazu auf, Anzeichen für Spionage ernst zu nehmen und verdächtige Vorgänge zügig zu melden: "Der beste Schutz gegen Spionage ist, diese Bedrohung ernst zu nehmen, aufmerksam auf Anzeichen zu reagieren sowie rechtzeitig die zuständigen Behörden zu informieren."

Der MAD ist dem Bundesverteidigungsministerium unterstellt und mit der Abwehr von Spionage, Extremismus und Sabotage innerhalb der Bundeswehr beauftragt. Angesichts wachsender Bedrohungslagen rückt die Spionageabwehr erneut in den Mittelpunkt seiner Arbeit.

In der Vergangenheit gab es bereits mehrere mutmaßliche Sabotagefälle bei der Marine. Hinzu kommen bekannte Vorfälle wie der Hackerangriff auf den Bundestag 2015 und die Ermordung eines Georgiers 2019 in Berlin, die russischen Geheimdiensten zugerechnet werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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