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Saskia Ludwig: Doktorarbeit von CDU-Abgeordneter wird auf Plagiat geprüft


Sie forderte Folgen für Brosius-Gersdorf
Plagiatsvorwurf gegen CDU-Abgeordnete Saskia Ludwig

Von afp
Aktualisiert am 21.07.2025 - 18:05 UhrLesedauer: 2 Min.
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Die CDU-Abgeordnete Saskia Ludwig (Archivbild): Ein Plagiatsjäger aus Luxemburg hat verdächtig viele Übernahmen in ihrer Doktorarbeit festgestellt. (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur/imago)
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Die Uni Potsdam prüft die Promotion der CDU-Abgeordneten Saskia Ludwig. Sie hatte im Plagiatsstreit um Studien der Richterkandidatin Brosius-Gersdorf selbst heftig ausgeteilt.

Die Universität Potsdam geht Plagiatsvorwürfen gegen die Brandenburger CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig nach. Die Universität erhielt nach eigenen Angaben eine Verdachtsanzeige bezüglich Ludwigs Doktorarbeit. In einem ersten Schritt führe die betroffene Fakultät eine Vorprüfung durch, sagte Universitätssprecherin Silke Engel der Deutschen Presse-Agentur. Eine Sprecherin von Ludwig erklärte auf Anfrage: "Die Angelegenheit liegt nun bei der Universität, die für die Prüfung und Stellungnahme zuständig ist."

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Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schrieb, der Jurist, Plagiatsprüfer und Journalist Jochen Zenthöfer aus Luxemburg habe bei der Prüfung von Ludwigs Dissertation zahlreiche ungekennzeichnete Textübernahmen festgestellt. Die 2007 an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät entstandene Arbeit mit dem Titel "Die Aufgabenauslagerung in Landesbetriebe im Bundesland Brandenburg und anderen ausgewählten Bundesländern" enthalte auf den ersten 113 Seiten mindestens 86 nicht gekennzeichnete Übernahmen.

Experte spricht von "Bauernopfer"-Referenzen

Ludwig verwende die Gedanken Dritter, ohne auf die Quelle hinzuweisen, so Zenthöfer. Sie nenne meist die Originalquelle an einer späteren Stelle, allerdings nur als Fußnote, die sich auf einen einzigen Satz oder auch nur ein Wort beziehe. Zenthöfer nennt das "Bauernopfer"-Referenzen. Laut dem Bericht prüfte er auf eigene Initiative. Der Jurist befasst sich als freier Mitarbeiter der "FAZ" regelmäßig mit Plagiatsfällen in der Wissenschaft.

Die Potsdamer CDU-Politikerin Ludwig gilt als eine der größten Kritikerinnen der von der SPD vorgeschlagenen Verfassungsrichterkandidatin Frauke Brosius-Gersdorf. Gegen die renommierte Juristin waren ebenfalls Plagiatsvorwürfe laut geworden, die nach einem Schnellgutachten aber vorläufig entkräftet wurden.

In der Unionsfraktion gibt es Vorbehalte gegen Brosius-Gersdorf – unter anderem wegen ihrer aus Sicht mancher Abgeordneten zu liberalen Haltung zur Abtreibung sowie ihrer positiven Einstellung zur Corona-Impfpflicht. Die Wahl zweier neuer Richterinnen und eines Richters für das Bundesverfassungsgericht war im Bundestag kurzfristig von der Tagesordnung abgesetzt worden. Der Bundestag soll sich im September mit der Frage befassen. SPD-Chef und Vizekanzler Lars Klingbeil bekräftigte, seine Partei stehe weiter zu Brosius-Gersdorf.

Ludwig lehnt Brosius-Gersdorf weiter ab

Die CDU-Abgeordnete Ludwig hatte sich für eine Zusammenarbeit von Union und AfD ausgesprochen. Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Brosius-Gersdorf hatte sie auf dem Portal X Konsequenzen gefordert: "Solange die Plagiatsvorwürfe gegen die Professorin aus Potsdam nicht restlos ausgeräumt sind, muss sie ihr Amt am Lehrstuhl für öffentliches Recht der Uni Potsdam ruhen lassen!".

Eine Sprecherin von Ludwig erklärte, die Abgeordnete halte an ihrer Aussage fest, dass Brosius-Gersdorf aufgrund ihrer Veröffentlichungen zur Corona-Impfpflicht als Richterin für das Bundesverfassungsgericht unwählbar bleibe. Ludwig selbst hatte sich mehrfach skeptisch gegenüber Corona-Impfungen gezeigt.

Ludwig, die noch als Saskia Funck promovierte, war von 2010 bis 2012 Landesvorsitzende der CDU Brandenburg. Von 2004 bis 2025 war sie Abgeordnete des Landtags, seit 2025 ist sie Bundestagsabgeordnete. Von Dezember 2019 bis Oktober 2021 war sie Bundestags- und Landtagsabgeordnete zugleich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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