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Terrorverdacht in Köln: SEK stürmt Wohnung Tunesiers wegen Bio-Bombe


Razzia in Köln
Haftbefehl gegen Tunesier wegen gefährlichen Bio-Gifts

Von reuters, dpa
Aktualisiert am 13.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Spezialeinsatzkräfte mit Schutzanzügen in einem Krankenwagen: In Köln hat die Polizei die Wohnung eines Mannes gestürmt. Nun ermittelt der Generalbundesanwalt wegen Verdachts einer staatsgefährdenden Straftat.Vergrößern des BildesSpezialeinsatzkräfte mit Schutzanzügen in einem Krankenwagen: In Köln hat die Polizei die Wohnung eines Mannes gestürmt. Nun ermittelt der Generalbundesanwalt wegen Verdachts einer staatsgefährdenden Straftat. (Quelle: David Young/dpa-bilder)
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Spezialeinsatzkräfte stürmten in der Nacht eine Wohnung in Köln und nahmen einen Tunesier fest. Er soll sich mehrere Stoffe bestellt haben, aus denen sich eine Bombe bauen lässt – auch das hochgiftige Rizin.

Der Bundesgerichtshof hat nach dem Fund einer Rizin-haltigen Substanz in einer Kölner Wohnung Haftbefehl gegen einen 29 Jahre alten Tunesier erlassen. Es bestehe der dringende Verdacht des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, sagte ein Sprecher des Generalbundesanwaltes.

Außerdem ermittelt die Behörde demnach weiter auch wegen des Anfangsverdachts einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Hier bestehe aber kein dringender Tatverdacht.

Der Mann soll bei einem Internet-Versandhändler mehrere Stoffe bestellt haben, die zur Herstellung einer Bombe geeignet gewesen sein sollen, wie der "Spiegel" berichtete. Auch soll er Samen einer Pflanze beschafft haben, aus denen sich das hochgiftige Rizin gewinnen lasse. Als der Verdächtige zudem eine Chemikalie kaufte, die zur Gewinnung des Giftstoffes notwendig gewesen wäre, habe sich die Kölner Polizei zum Zugriff entschieden.

Das Robert-Koch-Institut stuft das leicht erhältliche Mittel aus dem Samen des Wunderbaums als "potenziellen biologischen Kampfstoff" ein. Handel und Umgang mit der Reinsubstanz sind nach dem Chemiewaffen-Übereinkommen von 1997 beschränkt. Rizin kann bereits in kleinsten Konzentrationen tödlich wirken.

Verdacht auf ideologische Nähe zur Terrormiliz IS

Der Verdächtige ist laut Bundesanwaltschaft bislang weder dem Verfassungsschutz noch der Polizei als Islamist aufgefallen. Seine Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken solle aber Rückschlüsse auf eine ideologische Nähe zur Terrormiliz Islamischer Staat zulassen, berichtet der "Spiegel".

Laut "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Express" soll der Tatverdächtige erst im November 2016 nach Deutschland eingereist und polizeilich nicht in Erscheinung getreten sein. Staatsschutz und Ermittlungsbehörden hätten einen Hinweis auf den Mann erhalten, der dann observiert worden sei, bis es am Dienstagabend zu seiner Festnahme kam.

Frau wird nicht beschuldigt

Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft äußerte sich dazu nicht. Hinweise darauf, dass der Mann möglicherweise in eine terroristische Organisation eingebunden sei, gebe es bisher nicht.

Spezialkräfte hatten die Wohnung des Mannes, seiner Frau und Kinder in einem Hochhaus gestürmt. Die Ehefrau des Tunesiers, die vorübergehend ebenfalls festgenommen worden war, werde nicht beschuldigt, betonte die Bundesanwaltschaft. Um die Kinder des Paares angesichts des Wirbels zu schützen, habe die Mutter das Angebot einer "anderweitigen Unterbringung" angenommen.

Verwendete Quellen
  • Reuters, dpa
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