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NRW schafft Turbo-Abitur weitgehend ab – Kostenpunkt: 600 Millionen Euro


Umstellung kostet 600 Millionen
NRW schafft Turbo-Abi weitgehend ab

Von dpa
Aktualisiert am 11.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Schüler in einem Unterrichtsraum: NRW will sich weitestgehend vom sogenannten Turbo-Abitur verabschieden.Vergrößern des BildesSchüler in einem Unterrichtsraum: NRW will sich weitestgehend vom sogenannten Turbo-Abitur verabschieden. (Quelle: Franziska Kraufmann/dpa-bilder)
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Das "Turbo-Abitur" in Nordrhein-Westfalen wird weitgehend abgeschafft. Damit folgt NRW dem Beispiel anderer Bundesländer. Doch die Umstellung wird teuer.

Nordrhein-Westfalen kehrt zurück zum neunjährigen Gymnasium (G9). Der Landtag in Düsseldorf besiegelte am Mittwoch abschließend mit den Stimmen der Regierungsfraktionen von CDU und FDP die Abkehr vom achtjährigen "Turbo-Abitur". Das bevölkerungsreichste Bundesland folgt mit der Rückkehr zu G9 dem Beispiel anderer Bundesländer wie Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Allerdings sind die G9-Bildungsgänge in den Bundesländern unterschiedlich geregelt.

In NRW startet die Umstellung zu G9 an öffentlichen Gymnasien im Schuljahr 2019/20 mit den Fünft- und Sechstklässlern. Das sind die derzeitigen Dritt- und Viertklässler an den Grundschulen. Der erste reguläre G9-Jahrgang macht dann 2027 Abitur. Schüler, die derzeit ein öffentliches Gymnasium besuchen, bleiben aber im G8-Modus.

Gymnasien können entscheiden

Bis Ende des Jahres können sich die Gymnasien einmalig entscheiden, ob sie bei G8 bleiben. Laut Prognose von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) werden weniger als zehn Prozent der Gymnasien an G8 festhalten. In NRW gibt es insgesamt 511 öffentliche Gymnasien mit etwa 433.000 Schülern. Hinzu kommen 114 Gymnasien in freier Trägerschaft, etwa der Kirchen. Diese Schulen können frei entscheiden, ob sie G8 oder G9 wollen.

Neu ist, dass an den G9-Gymnasien die Schüler künftig am Ende der zehnten Klasse zentrale Prüfungen für die Mittlere Reife ablegen müssen. An G8-Gymnasien erwerben Schüler die Mittlere Reife wie bisher durch Versetzung in die elfte Klasse. Die zweite Fremdsprache wird wieder in Klasse 7 statt schon in Klasse 6 eingeführt.

Umstellung wird 600 Millionen Euro kosten

Allein die Bau- und Ausstattungskosten bei der Umstellung auf das neunjährige Gymnasium werden bis 2026 auf 518 Millionen Euro geschätzt. Hinzu kommen etwa 115 Millionen Euro an jährlichen Kosten für rund 2300 zusätzliche Lehrer.

Die Schulzeitverkürzung auf zwölf Jahre (G8) hatte zu jahrelangen erbitterten Diskussionen in Deutschland geführt. Mehrere Länder sind inzwischen zumindest teilweise zu G9 zurückgekehrt.

Der Blick in andere Bundesländer zeigt aber, dass die gymnasialen Bildungsgänge ein Flickenteppich sind:

  • Bayern stellt ab dem neuen Schuljahr 2018/19 mit den Klassen 5 und 6 auf G9 um.
  • In Baden-Württemberg läuft ein G9-Versuch an 44 Gymnasien.
  • Niedersachsen hat die flächendeckende Rückkehr zu G9 bereits 2015/16 eingeleitet.
  • In Hessen herrscht Wahlfreiheit zwischen G8 und G9.
  • Schleswig-Holstein kehrt ab 2019 flächendeckend zurück zu G9.
  • In den östlichen Bundesländern gilt nach wie vor die zwölfjährige Schullaufbahn bis zum Abitur.
  • In Berlin und Hamburg wird an den Gymnasien das Abitur nach acht Jahren abgelegt, ebenso in Bremen.
Verwendete Quellen
  • dpa
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