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Karriere von Franz Beckenbauer: Wie eine Watschn den Fußball veränderte


Junger Franz Beckenbauer
Wie eine Watschn den Fußball veränderte

Von t-online, dd

23.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Leben beim FC Bayern: Franz Beckenbauer im August 1963.Vergrößern des BildesEin Leben beim FC Bayern: Franz Beckenbauer im August 1963. (Quelle: Kicker/Metelmann/imago-images-bilder)
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Die große Karriere des "Kaisers" Franz Beckenbauer hätte auch einen ganz anderen Verlauf nehmen können – ein Tag im Jahr 1958 aber beeinflusste die Fußballgeschichte nachhaltig.

Es hätte nicht viel gefehlt, und Franz Beckenbauer wäre heute bekannt als "der Gigant vom Grünwalder Stadion", "die Löwen-Legende" oder gar "der Stolz der Sechzger". Denn Franz Anton Beckenbauer, geboren am 11. September 1945, ein Münchner Bub aus dem Arbeiterstadtteil Giesing, war ab frühester Kindheit glühender Fan des TSV 1860 – und nicht des FC Bayern. Und wollte als Talent des SC 1906 aus Obergiesing eigentlich zu den "Blauen" wechseln. Die Entscheidung stand schon fest.

Wenn da nicht dieser Tag im Jahr 1958 gewesen wäre: Testspiel zwischen den Jungs des SC und denen von 1860. Der junge Franz gerät mit dem ein knappes Jahr älteren Löwen-Verteidiger Gerhard König aneinander – und wird geohrfeigt. "Da habe ich gesagt: Zu dem Verein gehe ich nicht", erinnerte sich Beckenbauer über die Jahre in diversen Interviews – und entschied sich stattdessen für einen Wechsel ausgerechnet zu den "Roten".

Das Schicksal spielte dabei gleich mehrfach einen Streich: Den Löwen entging der beste Spieler der deutschen Fußballgeschichte und damit eine möglicherweise goldene Bundesligazeit in den 60er- und 70er-Jahren – die stattdessen der FC Bayern erlebte und damit mehr als nur den Grundstein legte für die Stellung als dominierende Mannschaft der Bundesliga.

"Er war stinkwütend"

Und: Übeltäter König hatte unter "normalen" Umständen nie direkt gegen den späteren "Kaiser" gespielt – denn König war eigentlich Torwart. "Gegen den SC 1906 half ich überraschenderweise als Verteidiger aus. Beckenbauer war mein Gegenspieler. In einer Szene foulte ich ihn ziemlich hart, da warf er mir einige deftige Beleidigungen an den Kopf," sagte König im Jahr 2018 dem "Spiegel". Er habe gewartet, "bis der Schiedsrichter sich wegdrehte, und verpasste ihm die Watschn. Er war stinkwütend."


Rückwirkend betrachtet war Königs "Watschn" die Initialzündung für den Siegeszug der Bayern. Was, wenn es doch anders gekommen wäre? "Ich glaube, es ist hypothetisch, darüber nachzudenken", sagte Beckenbauer einmal im Bayrischen Fernsehen. "Es war einfach Schicksal, dass wir beide aneinander geraten sind und ich ein Roter wurde und kein Blauer."

Und eben der "Kaiser" statt des "Giganten von der Grünwalder Straße".

Dieser Beitrag ist Teil unserer Serie zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes: t-online.de blickt auf das erste Jahrzehnt der Bundesrepublik zurück. Im Multimedia-Spezial und auf unserer Homepage t-online.de finden Sie zahlreiche Beiträge zu dieser Zeit.

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