"Der Teufel hat E-Mail. Meine Botschaft: Nazis raus!"
Joe Kaeser erhĂ€lt eine Morddrohung mit Verweis auf Walter LĂŒbcke. Sie stammt vermutlich aus der rechten Szene. Der Siemens-Chef hat nun erstmals auf die Drohung reagiert und die E-Mail veröffentlicht.
Siemens-Chef Joe Kaeser hat eine Morddrohung aus mutmaĂlich rechtsextremen Kreisen gegen sich öffentlich gemacht. Ăber Twitter verbreitete der 62-JĂ€hrige am Freitag die Abbildung einer Mail des Absenders adolf.hitler@nsdap.de mit dem Betreff "An Joe Kaeser". Dazu schrieb der Konzernchef, er sehe darin "Anzeichen, dass sogar in der Hölle die Digitalisierung Einzug gehalten hat: Der Teufel hat jetzt auch E-Mail." Kaesers Antwort auf Twitter: "Meine Botschaft zurĂŒck: #neverforget #NieWieder #NazisRaus."
Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Twitter-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Twitter-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
In der Mail heiĂt es unter anderem, Typen wie Kaeser brĂ€uchten "dringend eine Behandlung wie LĂŒbcke" â eine Anspielung auf den Kasseler RegierungsprĂ€sidenten Walter LĂŒbcke, der Anfang Juni durch einen Kopfschuss getötet worden war. Die Bundesanwaltschaft stuft den Mord als politisches Attentat mit rechtsextremem Hintergrund ein.
Keine Anzeige erstattet
Zuerst hatte die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf das Landeskriminalamt (LKA) ĂŒber die Drohung berichtet. Die Deggendorfer Staatsanwaltschaft hatte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag bestĂ€tigt, dass eine Strafanzeige in dem Fall eingegangen sei, aber keine Details genannt. Kaeser schrieb via Twitter: "Wir haben keine Anzeige erstattet. Die Behörden ermitteln selbstĂ€ndig."
- Kommentar: Massiver Angriff auf unsere Demokratie
- Zeuge gab Hinweise auf Fahrzeuge: Ermittler im Fall LĂŒbcke finden gesuchtes Auto
- Interview: Gewalt gegen Beamte ist zum Volkssport geworden
Die Absenderadresse der Mail ist den Sicherheitsbehörden dem Bericht zufolge aus einem anderen Fall bekannt. Das LKA habe aber darauf hingewiesen, dass der Mail-Domain-Server gekapert worden sein könnte.