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Lesermeinungen zu Thüringen: "Und ich dachte immer, wir leben hier in einer Demokratie"


t-online.de-Leser zu Thüringen
"Und ich dachte immer, wir leben hier in einer Demokratie"

Von Charlotte Janus

07.02.2020Lesedauer: 3 Min.
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Proteste nach Ministerpräsidentenwahl in ThüringenVergrößern des Bildes
Nach Ministerpräsidentenwahl in Thüringen: Hunderte Menschen haben gegen die Wahl des FDP-Politikers Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten mit Stimmen der AfD protestiert. (Quelle: Lino Mirgeler/dpa-bilder)

Seit das Ergebnis der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen am Mittwoch bekannt wurde, ist unter den t-online.de-Lesern eine heftige Debatte entbrannt. In einem Punkt sind sich viele von ihnen einig.

Die Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten in Thüringen hat großen Aufruhr verursacht: sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Vertretern der Parteien. Der FDP-Mann war mit einer knappen Mehrheit ins Amt gekommen – unter anderem mit den Stimmen der AfD-Fraktion. Nach kaum mehr als 24 Stunden hat Kemmerich am Donnerstag bereits wieder seinen Rückzug angekündigt.

Der Tumult rund um die Ereignisse in Thüringen bewegt die t-online.de-Leser. Das Bedürfnis, sich selbst zu dem Thema zu Wort zu melden, ist groß. Deutlich zeigt das die rege Beteiligung an den Leserdebatten. Wir hatten unsere Leser direkt nach Kemmerichs Vereidigung gefragt: Wie schätzen Sie die Chancen eines durch Stimmen der AfD gewählten Ministerpräsidenten ein? Danach wollten wir wissen: Soll es Neuwahlen geben? Nun stellt sich die Frage: Welche Konsequenzen werden FDP und CDU ziehen? Das sagen die Leser:

Das ist halt Demokratie

Ein großer Teil der Leser sagt, Kemmerich sei demokratisch ins Amt gewählt worden und man müsse das respektieren. Diese Meinung beherrschte die Debatte, bevor Kemmerich seinen Rückzug angekündigt hatte. Danach wurden diese Stimmen sogar noch lauter. ThomasZ schreibt: "So viele Jahre lang waren freie Wahlen für alle eine tolle Sache. Und jetzt, wo ein unerwünschtes Ergebnis dabei herauskommt, verlangt man plötzlich Neuwahlen, weil der Wahlausgang nicht den persönlichen Wünschen entspricht? Und ich dachte immer, wir leben hier in einer Demokratie."

Auch t-online.de-Leser Der Alte Fritz vertritt im Kommentarbereich diese Meinung: "Wozu noch wählen, wenn Bundesvorstände und Parteisekretäre alle regionalen Entscheidungen infrage stellen? Gelebte Demokratie steht nur auf dem Papier. Jetzt versucht man mit allen Mitteln, was nicht passt, wieder passend zu machen."

Der Ausweg durch Neuwahlen

Den reinen Verfechtern demokratischer Entscheidungsprinzipien stehen diejenigen t-online.de-Leser gegenüber, die die Wahl als hoch problematisch einstufen. Leser Joker-13 fragt sich: "Wie konnte es passieren, dass jemand zum Ministerpräsidenten gewählt wird, dessen Partei gerade so die Fünf-Prozent-Hürde geschafft hat. Das ist doch nicht das, was der Wähler wollte!" Engagierter kritisiert in diesem Zusammenhang, dass CDU und FDP zu sehr ihren eigenen Vorteil im Blick hätten: "Es ist eine Schande, wie CDU und FDP in Thüringen handeln. Nicht dem Wohl des Staates, des Volkes zu dienen, sondern des eigenen Vorteils willen."

Vertrauensverlust gegenüber CDU und FDP

Die Reaktionen aus FDP und CDU/CSU auf die Ereignisse kamen nur sehr verhalten. Haben sie zu lange gezögert? Schwächt das die Rolle der Vorsitzenden? Das Urteil von Leser Peter_Schneider fällt deutlich aus: "Da kommt neben der FDP auch die CDU beim Szenario in Thüringen ins Trudeln. Und wie reagiert die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer? Hilflos, planlos, konzeptlos, überfordert. Wenn eine solche zugegeben nicht ganz unbedeutende Polit-Panne schon AKK so verunsichert, muss man die Frage stellen, wie AKK denn einer richtigen Krise ihrer Partei begegnen würde." salober kritisiert den FDP-Chef: "Lindner hat rumgeeiert und sich zuerst um eine klare Haltung gedrückt." Leser Bildungsexperte schätzt Lindners Reaktion, die Vertrauensfrage zu stellen, positiv ein: "Ich finde, dass Herr Lindner hier wirklich sehr souverän reagiert hat. Genau das wünsche ich mir von einem Parteivorsitzenden. Er hat bewiesen, dass er seinen 'Laden' doch noch im Griff hat. Von der CDU kann man das – leider – im Moment nicht sagen."

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