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Corona in Deutschland: Merkel warnt vor mehr als 19.000 Infektionen pro Tag


"Es muss etwas passieren"
Merkel warnt vor mehr als 19.000 Infektionen pro Tag

Von dpa
Aktualisiert am 28.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Angela Merkel: Die Bundeskanzlerin warnt vor steigenden Neuinfektionen wie in Frankreich.Vergrößern des Bildes
Angela Merkel: Die Bundeskanzlerin warnt vor steigenden Neuinfektionen wie in Frankreich. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)

Die Kanzlerin hat vor einem starken Anstieg der Corona-Infektionen gewarnt. Vor allem die Lage in Berlin macht ihr Sorge. Über neue Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie will sie am Dienstag beraten.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich alarmiert angesichts der steigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Deutschland geäußert. Wenn sich die Zahlen wöchentlich so weiterentwickeln würden wie bisher, werde es zu Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben, sagte Merkel am Montag nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über diese Äußerung Merkels berichtet. Die Kanzlerin forderte, man müsse in Deutschland alles tun, damit die Zahlen nicht weiter exponentiell stiegen.

Kanzlerin berät mit Ministerpräsidenten

An diesem Dienstag will die Kanzlerin in einer Videoschaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten über geeignete Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen in der Pandemie beraten. Priorität hätten dabei Schulen, die Kindertagesstätten und die Wirtschaft, sagte die Kanzlerin. Demnach soll in der Runde mit den Ministerpräsidenten über Maßnahmen etwa bei großen Familienfeiern debattiert werden. So sollten vorher die Gäste erfasst werden, um über diese Anmeldungen die Infektionsketten nachvollziehen zu können.

Lokale Infektionsherde müssten sehr deutlich angegangen werden, sonst habe man an Weihnachten Zahlen wie in Frankreich, betonte Merkel nach diesen Informationen weiter. Die Infektionszahlen in Europa seien besorgniserregend, sagte die Kanzlerin besonders mit Blick auf die Lage der Wirtschaft. In Europa gebe es nicht die Kraft, ein zweites großes Rettungspaket gegen die Corona-Folgen zu finanzieren. Die Pandemie bewirke weltweit einen Einbruch der Kaufkraft.

"Es muss in Berlin was passieren"

Merkel äußerte zugleich Zweifel, dass die Berliner Landesregierung angesichts stark steigender Zahlen in der Hauptstadt ernsthaft versuche, Maßnahmen gegen die Ausbrüche einzuleiten. "Es muss in Berlin was passieren", wurde die Kanzlerin zitiert.

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte nach den Teilnehmerangaben, die Runde mit den Ministerpräsidenten sei sehr wichtig für die Entwicklung der Zahl der Corona-Infektionen. Sie forderte "ein geeintes Signal" aus der Runde. "Die Menschen wünschen sich von der Politik eine gemeinsame Linie." Dabei müsse man immer auch die regionalen Entwicklungen beachten. Ein flexibles System je nach lokaler Lage sei sinnvoll, sagte sie demnach.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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