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Corona-Lage in Deutschland: RKI-Chef Wieler mahnt zu Geduld


RKI-Chef zur Corona-Lage
"Wir müssen noch ein paar Monate die Pobacken zusammenkneifen"

Von rtr
Aktualisiert am 12.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Lothar Wieler: Der Chef des Robert Koch-Instituts warnt vor einem Engpass beim Krankenhaus-Personal, sollte es noch mehr Intensivpatienten geben.Vergrößern des BildesLothar Wieler: Der Chef des Robert Koch-Instituts warnt vor einem Engpass beim Krankenhaus-Personal, sollte es noch mehr Intensivpatienten geben. (Quelle: Markus Schreiber/Reuters-bilder)
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Lothar Wieler sieht eine Verlangsamung beim Anstieg der Infektionszahlen. Dennoch warnt der Chef des RKI vor einer problematischen Lage in Krankenhäusern – und gibt einen Ausblick, wie lange die Maßnahmen noch gelten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) mahnt trotz der langsamer steigenden Corona-Infektionszahlen zur Geduld. Man werde noch Monate mit Einschränkungen leben müssen, um die Zahlen der Neuinfektionen wieder zu drücken, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Es stimme ihn zwar vorsichtig optimistisch, dass die Zahlen zuletzt nicht mehr so stark gestiegen seien, sagte er. "Wir wissen aber noch nicht, ob das eine stabile Entwicklung ist." Am 16. November wollen die Spitzen von Bund und Ländern beraten, welche Wirkungen die Schließungen von Gastronomie und Freizeiteinrichtungen auf die Entwicklung der Infektionszahlen haben. "Lassen Sie uns warten", sagte Wieler.

Fast 22.000 Neuinfektionen an einem Tag

Das RKI meldete am Donnerstag 21.866 Neuinfektionen in Deutschland. Damit liegt die Gesamtzahl der bestätigten Ansteckungen bei 727.553. Die Zahl der Todesfälle steigt nach Angaben des RKI um 215 auf 11.982. Wieler wies darauf hin, dass man auf jeden Fall mit stark steigenden Zahlen an Intensivpatienten und Toten rechnen müsse, weil sich schwere Verläufe der Krankheit oft erst Wochen nach der Infektion zeigten.

"Wir müssen uns darauf einstellen, dass sich die Situation in den kommenden Wochen verschärft. Wir müssen damit rechnen, dass Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen", warnte Wieler. Fast die Hälfte der Krankenhäuser melde inzwischen, dass die Verfügbarkeit an Intensivbetten eingeschränkt sei. Dies liege vor allem an Infektionen beim Personal, das dann nicht mehr zur Verfügung stehe.

Entwicklung des Impfstoffs "sehr ermutigend"

Dem RKI zufolge ist unklar, inwieweit die abgeschwächte Dynamik der Infektionen mit den für November verhängten Einschränkungen zusammenhängt. Die Leiterin des RKI-Lagezentrums, Ute Rexroth, betonte aber, dass sich das Virus ohne die Maßnahmen sehr viel schneller verbreiten würde. "Es könnte viel schlimmer sein", sagte sie. "Das ist ein großer Erfolg, der der Bevölkerung zu verdanken ist."

Der RKI-Chef begrüßte die Nachrichten über die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes als "sehr, sehr ermutigend", aber auch vorläufig. Dies ändere ohnehin nichts daran, dass man den ganzen Winter über weiter versuchen müsse, die Zahl der Neuinfektionen nach unten zu drücken. "Wir müssen noch ein paar Monate die Pobacken zusammenkneifen", sagte Wieler.

Ansteckung in Restaurants "plausibel"

Mit Blick auf die Diskussion über weitere Einschränkungen sagte er, es sei "plausibel", dass sich Menschen auch in Restaurants ansteckten. Diese mussten im November genauso wie auch Freizeiteinrichtungen schließen. Wieler reagierte damit auf eine neue Studie der Universität Stanford, die über die Auswertung von Mobilitätsdaten einen Zusammenhang von Infektionen und Restaurantbesuchen festgestellt hatte. Umso wichtiger sei, dass nach einer Wiederöffnung der Gastronomie Hygienekonzepte wirklich umgesetzt würden und dies auch kontrolliert werde, forderte Wieler.

Auffällig sei auch, dass vermehrt Corona-Fälle in Schulen aufträten. Infektionen würden in die Schulen hineingetragen. Es müssten auch dort die empfohlenen Hygienekonzepte auf jeden Fall umgesetzt werden, etwa das Maskentragen. Es gebe dagegen keinen Hinweis darauf, dass der öffentliche Nahverkehr ein besonderer Infektionsherd sei.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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