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Karliczek plant Milliarden-Investition in Schule und Bildung


Bundesweites Programm
Karliczek plant Milliarden-Investition für Schüler

Von afp
27.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Anja Karliczek: Die Bundesministerin für Bildung und Forschung kündigte enorme Investitionen in Bildung an.Vergrößern des BildesAnja Karliczek: Die Bundesministerin für Bildung und Forschung kündigte enorme Investitionen in Bildung an. (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)
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Wochen und Monate vergingen für Hunderttausende Schüler ohne Präsenzunterricht. Bildungsministerin Karliczek will nun mit einem Nachhilfeprogramm unterstützen

Damit Schüler durch die Corona-Pandemie nicht den Anschluss verlieren, will Bildungsministerin Anja Karliczek eine Milliarde Euro für ein bundesweites Nachhilfeprogramm ausgeben. Dazu solle es am Ende dieses Schuljahres in allen Bundesländern Lernstandserhebungen in den Kernfächern geben, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Wochenendausgaben). "20 bis 25 Prozent der Schüler haben vermutlich große Lernrückstände – vielleicht sogar dramatische", sagte Karliczek.

"Wenn wir ein Nachhilfeprogramm für die Kernfächer auflegen, brauchen wir dazu etwa eine Milliarde Euro", führte die Ministerin aus. Sie nannte weitere konkrete Details des geplanten Bund-Länder-Programms: Spätestens zum neuen Schuljahr würden zusätzliche Förderangebote bereitgestellt, die sich auf Kernfächer, also etwa Deutsch, Mathe und möglicherweise auch die erste Fremdsprache beziehen sollten. Zielgruppe des Programms seien vor allem Schülerinnen und Schüler, bei denen ein Wechsel bevorstehe - entweder auf eine weiterführende Schule oder in eine Ausbildung.

Lernstandserhebung notwendig

Der jeweilige Bedarf müsse "vorher in einer Lernstandserhebung ermittelt werden", erklärte Karliczek. Schon in den Sommerferien solle es erste Angebote geben. Für das Programm will die Bundesbildungsministerin auf vorhandene Strukturen in den Ländern zurückgreifen: "Eingebunden werden könnten zum Beispiel Lehramtsstudierende, pensionierte Lehrkräfte, Bildungsstiftungen und natürlich auch private Nachhilfeanbieter."

Auch das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln spricht sich für milliardenschwere staatliche Investitionen aus, um den durch die Corona-Pandemie entstandenen Lernrückstand auszugleichen. Es sei rund 1,5 Millionen Schulkindern vor allem aus bildungsferneren Haushalten ein stark erhöhter Förderbedarf entstanden, zitierte die "Rheinische Post" am Samstag aus einer IW-Studie. "Zur Förderung dieser Personengruppe wäre bei einem durchschnittlichen Zeitumfang von 100 Stunden pro Person mit Kosten in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro zu rechnen."

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Es würde sich um "gut angelegtes Geld" handeln, mit dem sich die "Verschärfung der Ungleichheit der Bildungschancen und deutlich größere Folgekosten" vermeiden ließen, heißt es demnach in der Studie. Bund und Länder sollten "in den kommenden Monaten" massiv in den Ausbau von Förderprogrammen investieren.

Lehrer schätzen Rückstand hoch ein

Das Institut beruft sich der Zeitung zufolge auf eine aktuelle Befragung von Lehrkräften im Rahmen des Deutschen Schulbarometers. Demnach waren im Dezember 38 Prozent aller Lehrerinnen und Lehrer der Meinung, dass durch die Schulschließungen Lernrückstände bei mehr als der Hälfte aller Schülerinnen und Schüler entstünden. Besonders eklatant sei dies bei Jüngeren und bei Kindern mit Migrationshintergrund.

Auch das IW sprach sich dem Bericht zufolge dafür aus, an allen Schulen und in allen Jahrgängen Vergleichsarbeiten schreiben zu lassen, "um den Umfang des Lernverlustes systematisch zu ermitteln". Auf dieser Grundlage könnten dann "Nachqualifizierungsprogramme" entwickelt werden. Diese könnten aus zusätzlicher Unterstützung durch Lehrmaterialien oder zusätzlichem Förderunterricht am Nachmittag oder an Samstagen bestehen.

"Auch Mentoring-Programme könnten hier eine Rolle spielen", heißt es laut der Zeitung in der Studie weiter. "Neben diesen Angeboten sollten auch systematische Lernangebote für die Ferien entwickelt werden."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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