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Corona-Expertenrat beklagt "systemisch geduldeten Mangel an Daten"


Forderung nach besseren Informationen
Expertenrat beklagt "systemisch geduldeten Mangel an Daten"

Von t-online, aj

30.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Christian Drosten: Der Virologe sitzt auch im Expertenrat der Bundesregierung.Vergrößern des BildesChristian Drosten: Der Virologe sitzt auch im Expertenrat der Bundesregierung. (Quelle: xim.gs/imago-images-bilder)
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Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat das Fehlen einer koordinierten Gesundheitskommunikation in Deutschland angeprangert. In seiner jüngsten Empfehlung spricht sich das Gremium für eine neue Institution aus.

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat eine Empfehlung für eine neue Institution ausgesprochen, deren Aufgabe es sein soll, die Bevölkerung bei Gesundheits- und Risikofragen besser aufzuklären und somit unter anderem Falschinformationen effektiver zu bekämpfen.

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In einer Stellungnahme, die t-online vorliegt, schreibt das Gremium: "Ein Mangel an Übereinstimmung von verfügbaren Informationen, ihrer Bewertungen und den resultierenden Empfehlungen trägt zu Verunsicherung der Bevölkerung bei, bietet Angriffsfläche für Falsch- und Desinformation, untergräbt das Vertrauen in staatliches Handeln und gefährdet den Erfolg von wichtigen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit."

Der Experten rat empfehle daher eine rasche Verbesserung der aktuellen Kommunikation und Informationsangebote. Um eine "effektive Risiko- und Gesundheitskommunikation" zu gewährleisten, sind laut dem Gremium vier Bausteine notwendig:

  • die Generierung des besten verfügbaren Wissens unter Berücksichtigung von relevanten Studien, Statistiken und Kennzahlen, der Beobachtung von Reaktionen der Bürger auf verschiedene Maßnahmen sowie die Identifikation von Trends und Falschinformationen.
  • die Übersetzung der Daten in einfach zugängliche Formate, die auf Menschen in verschiedenen Zielgruppen ansprechend, aufklärend und verständlich wirken. Diese sollte es den Menschen einfacher machen, wissenschaftlich fundierte Entscheidungen zu treffen. Dazu heißt es in der Stellungnahme unter anderem: "Ziele sollen Aufklärung und nicht Werbung oder Persuasion sein." Um die Verbreitung von Falschinformationen zu stoppen sei zudem eine Zusammenarbeit mit anderen nationalen und internationalen Gesundheitsorganisationen essenziell.
  • die Verbreitung der erarbeiteten Formate in modernen Kampagnen mit großer Reichweite und Medienvielfalt. Dabei sollte in Betracht gezogen werden, welche Zielgruppe welche Plattformen als vertrauenswürdig beurteilt. Neben sozialen Medien etwa sei auch die persönliche Kommunikation mit Ärzten, an Impfstellen oder an Schulen wichtig.
  • eine Bewertung und falls nötig Anpassung der Strategie und ihrer erzielten Resultate.

Auch wenn Behörden und Ministerien Teile davon realisierten, gebe es bislang keine Institution, die bundesweit Gesundheitskommunikation nach diesen Prinzipien koordiniere und umsetze. Um dies zu ermöglichen, sollten die bestehenden Kompetenzen gebündelt und fehlende ergänzt werden, schreibt der Rat.

"Systemisch geduldeter Mangel an Daten"

Die Corona-Pandemie habe die fehlende Verfügbarkeit an Daten im Vergleich zu anderen Ländern offensichtlich gemacht und zeige, wie dieser "systemisch geduldete Mangel an Daten" die Bekämpfung der Pandemie erschwere. "Insgesamt ist die mangelhafte Digitalisierung im Gesundheitssystem in Deutschland ein großes Hindernis", heißt es in dem Papier.

Dem Covid-Expertenrat zur Beratung der Bundesregierung gehören unter anderem der Virologe Christian Drosten, die Virologin Melanie Brinkmann und die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, an. Alle 18 Mitglieder des Rates stimmten der Stellungnahme zu.

Verwendete Quellen
  • Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung zu COVID-19
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