t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikDeutschlandInnenpolitik

Gaskommission: Experte setzt Regierung bei Hilfsfonds unter Druck


Strukturschwache Regionen
Ein harter Schlag für Mieter


Aktualisiert am 12.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Sozialer Wohnungsbau in Stassfurt, Sachsen-Anhalt (Symbolbild): Die Energiekrise trifft strukturschwache Regionen besonders hart.Vergrößern des Bildes
Sozialer Wohnungsbau in Stassfurt, Sachsen-Anhalt (Symbolbild): Die Energiekrise trifft strukturschwache Regionen besonders hart. (Quelle: Z6944 Sascha Steinach via www.imago-images.de)

Der Bund reagiere in der Krise zu spät, so die häufige Kritik. Ein Mitglied der Expertenkommission sieht die Rettung in einem übersehenen Instrument.

Die 3.000 Mieter der Genossenschaft "Die Wolfener" in Bitterfeld-Wolfen haben ein Problem: Ihre Energiepreise sind seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine rasch und stark gestiegen.

Zahlten sie in einer 58-Quadratmeter-Wohnung Anfang 2022 noch 148 Euro für Wärme und Warmwasser, waren es im August bereits 374 Euro, seit Oktober sogar 748 Euro – eine Steigerung von mehr als 400 Prozent. Eine Aufstellung der Kosten liegt t-online vor. Ein harter Schlag für die Mieter in der Region in Sachsen-Anhalt, wo die Menschen ohnehin weniger verdienen als im deutschen Durchschnitt.

Ein Mitglied der Expertenkommission Gas und Wärme dringt wegen Fällen wie diesem nun auf die rasche Umsetzung eines Instruments aus dem am Montag vorgestellten Strategiepapier zur Energiepreisbremse. "Der von der Kommission beschlossene Hilfsfonds zum Schutz von Mietern und Eigentümern muss von der Regierung unbedingt schnell umgesetzt werden", sagte Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), t-online. "Die anderen Maßnahmen greifen in der Zukunft, der Fonds aber ist eine enorme Hilfe für jene, die bereits seit Monaten unter explodierenden Preisen leiden."

Die Expertenkommission empfiehlt in ihrem Papier ergänzend zu dem Modell der Einmalzahlung für den Dezember die Einrichtung eines Hilfsfonds für Härtefälle, der auch rückwirkend ab dem 1. Januar 2022 greift. Der Fonds ist bisher aber nur grob skizziert.

Das Instrument für strukturschwache Regionen

Nach Gedaschkos Vorstellung sollten sich um Zuschüsse aus diesem Fonds alle Wohnungsgesellschaften, Genossenschaften und Vermieter bewerben können, deren Mieter für Wärme und Warmwasser im Jahresdurchschnitt 2022 mehr bezahlen müssen als 12 Cent pro Kilowattstunde. Der Fonds solle die Differenz dann ausgleichen und als zinslose Darlehen an Unternehmen und Vermieter auszahlen. "Die Mehrkosten landen so nicht bei den Mietern, ihre Kosten blieben stabil bei den von der Kommission empfohlenen 12 Cent."

Für Gedaschko ist es das wichtigste Instrument aus dem Katalog der Expertenkommission, um insbesondere strukturschwachen Regionen zu helfen, in denen Mieter schon in den vergangenen Monaten stark gestiegene Energiepreise zahlen mussten. "Das kommt für hart getroffene Regionen einer Energiepreisbremse schon ab dem 1.1.2022 gleich."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Axel Gedaschko
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website