Bericht: Zahl untergetauchter Linksextremisten soll in Deutschland steigen

Immer häufiger sollen gefährliche Linksextremisten in Deutschland aus der Öffentlichkeit verschwinden. Die Ermittler sind alarmiert.

Die Zahl der untergetauchten Linksextremisten soll in Deutschland steigen. Das geht aus einer gemeinsamen Recherche von NDR und WDR hervor. Demnach liege die Zahl bundesweit bei rund 20 Personen – so viele gab es zuletzt zu Zeiten der linksextremen Terrorgruppe "Rote Armee Fraktion" (RAF). Zum Vergleich: Die Zeitung "taz" berichtete unter Berufung einer Linken-Anfrage an das Bundesinnenministerium Ende 2022, dass 674 Rechtsextremisten in Deutschland gesucht werden, gegen die ein Haftbefehl vorliegt.

Laut dem Bericht der "Tagesschau" werden mehr als ein Dutzend der Linksextremisten per Haftbefehl gesucht, zum Teil auch europaweit. Die Extremisten gelten zum Teil als gewaltbereit, manche von ihnen werden auch als "Gefährder" eingestuft. In Sicherheitskreisen werde nicht mehr ausgeschlossen, dass es in Zukunft zu Todesfällen kommen könnte. Laut einem internen Bericht des Verfassungsschutzes gebe es mittlerweile Anhaltspunkte für eine im Untergrund operierende Zelle. Die Aktivitäten seien mit denen der RAF allerdings nicht vergleichbar.

Verlobter im Fokus

Im Fokus der Ermittlungen sei aktuell das Umfeld der im Frühjahr in Dresden verurteilten Linksextremistin Lina E. Die Staatsschutzkammer des OLG hatte die 28-Jährige und weitere Mitstreiter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteil. Rechtskräftig sind die Urteile allerdings noch nicht.

Besonders der Verlobte von E., Johann G., sei im Fokus der Ermittler. Er wird als Gefährder gelistet und soll sich zwischenzeitlich nach Thailand abgesetzt haben. Mittlerweile soll er in Europa untergetaucht sein. Laut dem Bericht könnten die Behörden in Kürze eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem Mann starten.

Der Text wurde mit der Information zur Zahl untergetauchter Rechtsextremisten aktualisiert.