19-Jähriger in Haft Anschlag auf Synagoge geplant: Er soll eine Langwaffe besorgt haben

Ein 19-Jähriger soll einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf die Synagoge in Halle (Saale) geplant haben. Nun sitzt er in Untersuchungshaft.
Wegen eines geplanten rechtsextremistisch motivierten Anschlags auf die Synagoge in Halle (Saale) ist ein 19-Jähriger in der Schweiz festgenommen worden. Er soll zwischen Juli des vergangenen Jahres und Februar dieses Jahres seine Anschlagspläne in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt und sich eine Langwaffe beschafft haben, wie die Staatsanwaltschaft Halle am Dienstag mitteilte.
Gegen den Tatverdächtigen, der inzwischen an Deutschland ausgeliefert wurde, wird wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie wegen unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe ermittelt.
19-Jähriger bestreitet die Pläne
Der Haftbefehl gegen ihn war bereits am 27. Februar 2025 vom Amtsgericht Halle (Saale) erlassen worden. Die Verkündung und Vollstreckung erfolgten am 22. April 2025. Bei seiner Festnahme am 14. Februar 2025 in der Schweiz wurden neben elektronischen Kommunikationsmitteln, deren Auswertung noch andauert, auch eine funktionsfähige Langwaffe sichergestellt.
Nach aktuellem Ermittlungsstand hatte der Beschuldigte noch keinen konkreten Zeitpunkt für die Ausführung der Tat festgelegt. Der 19-Jährige bestreitet, die Anschlagspläne ernsthaft verfolgt zu haben. Die Ermittlungen dauern an.
Es gab bereits einen Anschlag auf die Haller Synagoge
Auf die Synagoge in der sachsen-anhaltischen Stadt wurde schon einmal ein Anschlag verübt. Der Rechtsextremist Stephan B. hatte am 9. Oktober 2019 versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur das jüdische Gotteshaus in Halle zu stürmen und die dort versammelten 52 Gemeindemitglieder zu töten. Das scheiterte an der gesicherten Eingangstür und den Ladehemmungen seiner selbstgebauten Waffen.
Unmittelbar danach erschoss der Attentäter in der Stadt eine Passantin auf der Straße und einen jungen Mann in einem Dönerimbiss. Im Jahr 2020 wurde der Täter wegen zweifachen Mordes und dutzendfachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt. Außerdem ordnete das Gericht anschließende Sicherungsverwahrung an.
- Material der Nachrichtenagentur afp
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