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Fahnen-Zoff: Grüne distanzieren sich vom eigenen Grüne-Jugend-Verband


Fahnen-Streit
Grüne distanzieren sich von eigenem Jugendverband

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 14.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Mit ihrer Forderung, auf Deutschland-Fahnen zu verzichten, stößt die Grüne Jugend bei Fans und Politikern auf wenig Gegenliebe.Vergrößern des BildesMit ihrer Forderung, auf Deutschland-Fahnen zu verzichten, stößt die Grüne Jugend bei Fans und Politikern auf wenig Gegenliebe. (Quelle: dpa-bilder)
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Nach der umstrittenen Forderung der Grünen Jugend Rheinland-Pfalz, bei der Fußball-EM auf Fahnen zu verzichten, geht nun die Mutterpartei vorsichtig auf Distanz. Die Jugendorganisation hatte sich zuvor im Internet einen Sturm der Entrüstung mit teils heftigen Reaktionen eingefangen.

"Wenn Fans die Nationalmannschaft unterstützen und dies mit Fahnen zum Ausdruck bringen, ist dies Ausdruck von Fankultur", teilte Grünen-Landeschefin Katharina Binz in Mainz mit. "Wenn Menschen die Mannschaft unterstützen und sich z.B. Fahnen auf die Wangen malen, ist das kein nationalistisches Verhalten."

Es sei allerdings richtig zu benennen, wenn es nationalistische Tendenzen in der Gesellschaft - auch im Fußball - gebe. Man könne die Forderung der Grünen Jugend kritisieren, aber Hasskommentare überschritten die Grenzen.

"Grüne Jugend kapiert's nicht"

Am Freitagabend hatte die Grünen-Nachwuchsorganisation über die sozialen Medien Facebook und Twitter erklärt "Patriotismus=Nationalismus. Fußballfans Fahnen runter!". Fans sollten bei der Fußball-Europameisterschaft auf Fahnen verzichten.

Im Lauf des Wochenendes schlugen die Wellen nicht nur im Internet hoch. Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) twitterte am Sonntagmorgen: "#GrüneJugend kapiert's nicht: Fahnen der Fans sind das Gegenteil der Fahnen von einst: Symbol für weltoffenes, sympathisches Deutschland!"

"Besser Patriot als ein Idiot"

Die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner erklärte: "Grüne Jugend fordert Fußballfans auf, dte. Fahne einzurollen, würde Nationalismus befördern. Verlangten wir das von anderen, wärs Rassismus."

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagte der "Bild am Sonntag", die Unterstützung der Nationalelf mit den Nationalfarben sei gesunder Patriotismus. "Besser Patriot als ein Idiot".

Kritik auch aus den eigenen Reihen

Der SPD-Politiker Johannes Kahrs schrieb: "wie peinlich ist denn das. jetzt häng ich mir wieder ne deutschland flagge über den strandkorb. jawohl."

Sogar aus den eigenen Reihen gab es Kritik: "Ganz schöne Spaßbremsen", sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Vizepräsident der Parlamentsfußballmannschaft FC Bundestag, Dieter Janecek, dem "Handelsblatt" und fügte an: "Eine Fahne hab ich zu Hause nicht, freu mich aber über die friedliche Begeisterung für unsere vielfältige Mannschaft."

Meist vernichtende Kommentare

Die Grüne Jugend argumentierte, dass Nationalismus eine Form von Patriotismus sei. Wer sich als patriotisch definiere, grenze andere aus. "Die Wirkung von Patriotismus hat immerzu Konsequenzen und wird besonders dort deutlich, wo er sich als aggressive Form darstellt und das Andere als Feind stigmatisiert."

Über Facebook wurde der Beitrag bis Sonntagabend mehr als 8000 Mal geteilt und kontrovers diskutiert. Bis Montagmorgen gab es über 24.000 meist vernichtende Kommentare.

Grüne Jugend will Strafanzeigen stellen

Die Grüne Jugend berichtete von mehreren hundert Kommentaren, die "beleidigend, volksverhetzend oder konkrete Bedrohungen" seien und kündigte Strafanzeigen an.

"Es war nie unsere Absicht, Menschen unter Generalverdacht zu stellen", erklärte die Sprecherin Jennifer Werthwein. "Die vielen Hasskommentare, die sexistischen Äußerungen und die Nazi-Propaganda unter unserem Facebook-Post zeigen, dass dieser "unverkrampfte" Patriotismus doch nicht so harmlos daherkommt, wie es von manchen all zu oft behauptet wird."

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