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Grüne: Cem Özdemir als Kanzlerkandidat? Partei-Spitze irritiert Kretschmann-Vorstoß


Kretschmann prescht vor
Özdemir als Kanzlerkandidat? Grünen-Spitze irritiert

Von afp, dpa, dru

Aktualisiert am 04.12.2019Lesedauer: 2 Min.
Winfried Kretschmann: Baden-Württembergs Ministerpräsident macht sich für Cem Özdemir stark.Vergrößern des BildesWinfried Kretschmann: Baden-Württembergs Ministerpräsident macht sich für Cem Özdemir stark. (Quelle: Rüdiger Wölk/imago-images-bilder)
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Bei den Grünen läuft es rund. In Umfragen liegt die Partei bundesweit stabil über 20 Prozent. Personaldiskussionen kann sie da gar nicht gebrauchen. Doch eine solche macht jetzt Winfried Kretschmann auf. In Berlin ist man verärgert.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat nun auch Ex-Parteichef Cem Özdemir als möglichen Kanzlerkandidatur der Grünen ins Gespräch gebracht: "Wir sind absolut regierungsfähig", sagte Kretschmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Selbstverständlich haben wir kanzlerfähige Persönlichkeiten", betonte der Stuttgarter Regierungschef. "Was soll an Robert Habeck, Annalena Baerbock und Cem Özdemir schlechter sein als an den Kandidaten, die sonst noch gehandelt werden", fragte er. Die Parteispitze reagierte irritiert auf die Äußerungen.

Özdemir sei ein sehr talentierter Politiker mit einer bemerkenswerten Biografie, sagte Kretschmann weiter. "Vom Kind einer Gastarbeiterfamilie zum Grünen-Vorsitzenden, das ist schon ein beachtlicher Weg und eine große Ermutigung für viele Menschen." Er sei außerdem ein großartiger Redner und sachkundig in seinen Themen.

"Wir müssen aufpassen, dass solche Talente nicht zwischen Baum und Borke hängen und irgendwann etwas anderes machen", so Kretschmann. Die Partei habe kein Führungspersonal im Überfluss. "Deshalb bin ich im Gespräch mit anderen, dass wir den Cem Özdemir auf dem Radar haben."

"Schon wieder eine Personaldebatte"

Die Parteispitze in Berlin reagierte mit Unverständnis auf die Aussagen Kretschmanns. "Es erstaunt mich, dass Winfried Kretschmann jetzt schon wieder eine Personaldebatte aufmacht", sagte der Politische Bundesgeschäftsführer Michael Kellner der Deutschen Presse-Agentur. Es gelte weiter, dass die Fragen geklärt würden, wenn sie anstünden, und zwar als Bundespartei.

Die Grünen hätten gerade erst mit Rekordwerten wiedergewählte, "bärenstarke" Vorsitzende und kümmerten sich um Inhalte, sagte Kellner weiter. Im Bund gebe es gerade keine Ministerien, die die Grünen besetzen könnten – "wenn überhaupt hat Winfried vielleicht in Baden-Württemberg etwas im Angebot", sagte Kellner.

Kretschmann hatte erst Anfang November die Parteispitze verstimmt, weil er Habeck einen geeigneten Kanzlerkandidaten genannt hatte und Baerbock zunächst nicht erwähnte. Die Grünen versuchen, die Debatte um die Kanzlerfrage nicht zu führen.


Özdemir kommt aus dem baden-württembergischen Bad Urach. Er kandidierte im September für den Vorsitz der Grünen-Bundestagsfraktion, setzte sich aber nicht durch. Immer wieder war spekuliert worden, dass Özdemir Kretschmann als Ministerpräsident in Baden-Württemberg beerben könnte. Kretschmann will aber zur Landtagswahl 2021 wieder antreten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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