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Wuppertal will Energie aus Abwasser gewinnen


Für neues China-Besucherzentrum
Wuppertal will Energie aus Abwasser gewinnen

Von t-online, jwi

15.02.2019Lesedauer: 3 Min.
Oberbürgermeister Mucke und Vertreter von WSW und GMW schauen sich den Abwasserkanal an.Vergrößern des BildesOberbürgermeister Mucke und Vertreter von WSW und GMW schauen sich den Abwasserkanal an. (Quelle: Stadt Wuppertal)
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Mit einer innovativen Technik soll das neue Besucherzentrum für chinesische Touristen neben dem Engels-Geburtshaus geheizt und gekühlt werden.

Ob die Wuppertaler duschen, den Boden wischen, Geschirr spülen oder Kartoffeln abgießen: Das gebrauchte Wasser fließt in die Abwasserkanäle der Stadt. Nun soll es aber für das neue Besucherzentrum neben dem Engels-Geburtshaus genutzt werden. Im Winter für die Heizung – im Sommer für die Kühlung.

An einem Abwasserschacht im Bürgersteig am Engelsgarten traf sich Oberbürgermeister Andreas Mucke dazu mit Vertretern des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW) und der Wuppertaler Stadtwerke (WSW). Denn genau dort, unter der Friedrich-Engels-Allee, soll die Energie aus dem Abwasser gewonnen werden. Das GMW will damit den Verbindungsbau klimatisieren, der im Historischen Zentrum zwischen Engels-Haus und Kannegießer’scher Fabrik entsteht, das Besucherzentrum Ankerpunkt China NRW.

Mucke gefiel vor allem die Idee, dass Wuppertal mit der innovativen Energiestrategie bei den nationalen und internationalen Gästen punkten kann, für die das neue Gebäude zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels im November 2020 eröffnet werden soll: „So wie die Stadt einst bei der industriellen Revolution eine Vorreiterrolle hatte, so hat sie nun auch bei der Energiewende die Nase vorn – und das an diesem geschichtsträchtigen Ort.“

Wärmetauscher kühlt im Sommer das Gebäude

Auf die Sohle des Abwasserkanals wird über eine Länge von etwa 50 Metern ein Wärmetauscher eingebracht, eine Art innenliegende Metall-Manschette. Darin befinden sich Leitungen eines geschlossenen Wasserkreislaufes. Das in diesen Leitungen enthaltene Wasser ist im Winter kälter als das Schmutzwasser im Kanal, wird über das temperaturleitende Metall des Wärmetauschers erwärmt und zur Wärmepumpe in der Heizzentrale des Gebäudes geführt. Von dort fließt es abgekühlt wieder zurück, um erneut erwärmt zu werden.

Im Sommer, wenn das Wasser in den Leitungen wärmer als das Schmutzwasser im Kanal ist, wird das Verfahren unter umgekehrten Vorzeichen zur Kühlung des Gebäudes genutzt. GMW-Betriebsleiter Dr. Hans-Uwe Flunkert: „Die Technik hat keinerlei negative Auswirkungen auf die Umwelt. Wir verbrauchen keine Ressourcen und verursachen keine schädlichen Emissionen. Wir nutzen nur die Temperatur des Abwassers, das dort ohnehin fließt.“

Keine Verkehrsbehinderungen durch Einbau unter der B7

An den Kanal unter der Friedrich-Engels-Allee, der Teil des circa 1.500 Kilometer langen Wuppertaler Kanalnetzes ist, sind rund 10.000 Einwohner und zahlreiche Gewerbebetriebe angeschlossen. Der eiförmige Kanal ist am Engelsgarten etwa 105 Zentimeter hoch und 70 Zentimeter breit. Im Mittel fließen pro Sekunde circa 45 Liter Abwasser durch ihn hindurch. Die Temperatur des Abwassers liegt bei etwa 10 Grad Celsius. Christian Massing, Leiter der Planung, Projektierung und Entwässerung bei der WSW Energie & Wasser AG: „Der im Jahr 1900 gemauerte Kanal ist in einem sehr guten baulichen Zustand und erfüllt an dieser Stelle alle Anforderungen an Material und Kanalgröße, um den Wärmetauscher aufnehmen zu können.“ Davon konnte sich der Oberbürgermeister auch anhand der Bilder überzeugen, die eine Kamera auf ihrer Fahrt durch die Unterwelt lieferte.

Die einzelnen Elemente für den Wärmetauscher werden über den vorhandenen Abwasserschacht in den Untergrund gebracht. Die Verbindungsleitungen zwischen dem Kanal und dem Besucherzentrum Ankerpunkt China NRW werden im Bürgersteig und in der Engelsstraße in etwa einem Meter Tiefe in die Erde verlegt. Verkehrseinschränkungen auf der Bundesstraße 7 wird es daher nicht geben. Die Baukosten sind mit rund 200.000 Euro angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Meldung der Stadt Wuppertal
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