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Mehr Ernsthaftigkeit, bitte!


Was Deutschland jetzt braucht

Von Florian Harms

Aktualisiert am 26.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

"Was soll nicht über Sie in den Geschichtsbüchern stehen?", wurde Angela Merkel kürzlich gefragt. "Dass ich faul war", antwortete sie.
"Was soll nicht über Sie in den Geschichtsbüchern stehen?", wurde Angela Merkel kürzlich gefragt. "Dass ich faul war", antwortete sie. (Quelle: Olivier Matthys/Pool AP/dpa-bilder)
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Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

Ernsthaftigkeit ist eine Eigenschaft, die heutzutage leider oft vernachlässigt wird. Stattdessen gibt es Beifall für einen schnellen Spruch, eine geschickte Pointe oder für Klamauk. Zu viele Politiker pfeffern ab morgens um sechs ihre Twitter-Parolen in die Netzwelt, lassen sich von Boulevardjournalisten im Indianerkostüm ausfragen, und geben abends in den Talkshows Plattitüden zum Besten. Zu viele Redakteure hyperventilieren bei jeder Nachkommastelle der Wahlumfragen und befeuern die Hypes mit überdrehten Überschriften. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich vermisse da oft den Ernst, der beispielsweise die Duelle zwischen Helmut Kohl und Helmut Schmidt auszeichnete.

Sieht man dann auch noch, dass einzelne Politiker ihr Amt offenbar dafür nutzen, um sich zu bereichern (wie die CSU-Parlamentarier Georg Nüßlein und Alfred Sauter) oder wie vollkommen ahnungslose Leute mal eben auf einem Listenplatz in den Bundestag hüpfen wollen (wie die Grünen-Politikerin Irina Gaydukova), kann man schon daran zweifeln, dass der Politikbetrieb einwandfrei organisiert ist. Schaut man allerdings ein bisschen länger hin, zeigt sich ein differenzierteres Bild. Die Politik ist ein Abbild unserer Gesellschaft, und so wie dort gibt es auch da weiße und schwarze Schafe, Tüchtige und Faule, Kompetente und Blender.

Die Bundespolitik ist ein knüppelhartes Geschäft, und wer Verantwortung in einem Parlamentsausschuss, einem Ministerium oder gar im Kanzleramt übernimmt, hat meistens nur noch wenig Freizeit. Auf dem Schreibtisch stapeln sich die Akten, aufs Handy prasseln die E-Mails, und zwischen unzähligen Meetings ruft auch noch ständig irgendjemand an. Hat man einmal gesehen, wie ein gewissenhafter Amtsträger arbeitet, entwickelt man zwangsläufig Hochachtung.

Angela Merkel zählt dazu, die Kanzlerin arbeitet sich tief in Themen ein und kann auf so gut wie jede Frage eine kompetente Antwort geben. Olaf Scholz ist auch so ein Fall, der Finanzminister mag gelegentlich etwas hölzern wirken, aber inhaltlich macht ihm niemand etwas vor. Angesichts der gewaltigen Herausforderungen, vor denen Deutschland steht – die Bewältigung der Corona-Schäden, die Klimakrise, das Artensterben, die Digitalisierung, die Bewahrung des sozialen Friedens – braucht es auch in der nächsten Legislaturperiode möglichst viele Leute im Parlament und in der Bundesregierung, die Politik nicht als Schaulaufen verstehen, sondern als harte Arbeit für die Bürger. Darüber sprechen Marc Krüger und ich in unserem heutigen Podcast, wir analysieren die turbulente Woche und kommentieren die jüngsten Verwerfungen in der Politik. Hören Sie bitte hinein:

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Der Musiktipp kommt heute von einem Tagesanbruch-Leser, und er passt zu einer der oben erwähnten Personen. Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende, an dem Sie nicht arbeiten müssen – ob Sie nun in der Politik tätig sind oder nicht.

Herzliche Grüße und bis Montag,
Ihr

Florian Harms
Chefredakteur t-online
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de

Mit Material von dpa.

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