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Ukraine-Krieg: Was kann man eigentlich noch glauben?


Tagesanbruch
Was kann man eigentlich noch glauben?

MeinungVon Florian Harms

Aktualisiert am 08.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Prorussische Kämpfer rücken nahe Donezk vor.Vergrößern des Bildes
Prorussische Kämpfer rücken nahe Donezk vor. (Quelle: Alexander Ermochenko/reuters)

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit: Das Drama in der Ukraine beweist einmal mehr, wie wahr dieser Satz ist. Tagtäglich erreichen uns widersprüchliche Informationen, tagtäglich sagt die eine Seite dies, die andere Seite das.

Der Kreml verkündet, es seien bisher weniger als zweitausend russische Soldaten gefallen – in Wirklichkeit sind es wohl mindestens zehnmal so viele. Die Regierung in Kiew berichtet von russischen "Konzentrationslagern", in die Ukrainer gesperrt würden, und legt damit einen Vergleich zur Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten nahe.

Wladimir Putin und sein Außenminister Lawrow lügen wie gedruckt. Sie gaukeln der Bevölkerung vor, Russland führe eine "erfolgreiche Spezialoperation" gegen "Nazis". Zivilisten würden dabei selbstverständlich geschont, behaupten sie – während zeitgleich die Bilder der Massaker in Butscha und anderen ukrainischen Orten um die Welt gehen. Freischärler in Diensten Kiews künden auf Telegram und Twitter vom bevorstehenden Sieg über die russische Armee, er sei nur noch eine Frage von Wochen. Zeitgleich nehmen die Russen Mariupol ein.

Was ist wahr, was ist gelogen? Was stimmt zum Teil, was wird verdreht? In Krisenzeiten ist die Arbeit von Journalisten noch wichtiger als ohnehin. Seriöse Medien versuchen, die Ereignisse auf den Schlachtfeldern, in den Kommandozentralen und an den Regierungssitzen möglichst präzise wiederzugeben.

Darf man dabei als Reporter oder Redakteur eine eigene Meinung haben? Sollte man nur nüchtern berichten – oder sind Einordnungen viel wichtiger als bloße Meldungen? Welche Funktion haben kommentierende Beiträge und wie verhalten sie sich zu Nachrichten? Diese Fragen stellen sich nicht nur im Hinblick auf den Krieg, sie haben auch in der Corona-Pandemie eine wichtige Rolle gespielt, der anderen großen Krise.

Journalismus ist nicht gleich Journalismus. Es gibt verschiedene Arten, wie man unseren Beruf praktizieren kann, und entsprechend unterschiedlich fallen die Beiträge aus. Über die Frage, worauf es dabei ankommt, welche Informationen vertrauenswürdig sind und was man tun kann, um Lügnern nicht auf den Leim zu gehen, sprechen wir in unserem heutigen Podcast. Unsere Moderatorin Lisa Fritsch und ich haben dafür unseren leitenden Redakteur Lars Wienand eingeladen. Er zählt zu den besten Internet-Rechercheuren Deutschlands und kann einiges berichten. Hören Sie bitte.

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Die unermüdliche Suche nach der Wahrheit ist wichtig, aber das gelegentliche Abschalten ist es auch. Gönnen Sie sich an diesem Wochenende ruhig mal eine Pause vom permanenten Nachrichtengewitter. Es gibt so viele andere Dinge, die Aufmerksamkeit verdienen. Draußen ist der Frühling, drinnen ist vielleicht ein gutes Buch. Und für zwischendurch hält unser Videoteam seine beliebten Logikrätsel bereit. Ich gestehe: Nicht jedes kann ich lösen. Dafür kann ich Ihnen zum Abschluss noch ein bisschen Musik servieren. Kennen Sie das hier? Höre ich immer, wenn ich meine Laune heben will.

Ich wünsche Ihnen ein richtig schönes Wochenende. Und wenn Sie mögen, dann teilen Sie uns Ihre Meinung mit, wie es um die Pressefreiheit in Deutschland bestellt ist: Ihre E-Mail mit dem Betreff "Pressefreiheit" schicken Sie bitte an die Adresse Lesermeinung@stroeer.de. Eine Auswahl der Beiträge veröffentlichen wir mit Nennung des Namens in einem separaten Artikel.

Herzliche Grüße,

Ihr

Florian Harms
Chefredakteur t-online
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de

Mit Material von dpa.

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Quellen aus dem Podcast:

Ton aus Interview mit Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen: Spotify „wach und wichtig“ (Radio Eins)

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