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Ärger in Italien – schwere Vorwürfe gegen deutsche Influencer: "Wie Barbaren"


"Wie die Barbaren, die alles verwüsteten"
Ärger in Italien – schwere Vorwürfe gegen deutsche Influencer

Von t-online, aj

Aktualisiert am 03.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Das Örtchen Viggiu in der Provinz Varese: Ärger über deutsche Urlauber.Vergrößern des BildesDas Örtchen Viggiu in der Provinz Varese: Ärger über deutsche Urlauber. (Quelle: Maurizio Maule via www.imago-images.de)
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Eine Gruppe von deutschen Influencern wollte in einer historischen Villa in Italien feiern. Dann eskalierte die Lage offenbar.

Sie wollten wohl entspannen, feiern und jede Menge Material für die sozialen Medien produzieren. Nun sehen sie sich mit schweren Vorwürfen und einer Anzeige konfrontiert. Eine Gruppe von Influencern aus Deutschland soll sich in einer Luxusvilla in Norditalien wie "Barbaren" aufgeführt und die historische Statue eines bekannten Künstlers zerstört haben. Das berichtet Bruno Golferini, der Verwalter des Luxusanwesens, in der italienischen Zeitung "La Repubblica".

"Sie hingen an den Simsen, um Erinnerungsfotos zu machen, sie tranken Limoncello direkt aus Flaschen. Dann kam es zu der Zerstörung der Statue", so der Verwalter. Reue hätten die Gäste danach nicht gezeigt: "Sie boten mir 200 Euro Entschädigung an und sagten, es sei wertlos."

Überwachungskameras zeigen die Szene

Dem Bericht zufolge soll ein deutsches Influencer-Pärchen die Villa, die in der Provinz Varese zwischen Lago Maggiore und Lago Como liegt, gemietet haben, um einen Geburtstag zu feiern. Die rund 20 Personen im Alter zwischen 25 und 30 Jahren wollten hier gemeinsam das Wochenende verbringen.

Doch bei ihrem Aufenthalt verstießen sie offenbar nicht nur gegen die Hausordnung und sorgten mit ihrem schlechten Verhalten für Aufsehen, sondern zerstörten auch eine historische Statue des italienischen Bildhauers und Malers Enrico Butti im Wert von 100.000 Euro.

Diese stand im Brunnen der Villa – der laut Hausordnung nicht betreten werden darf. Der Brunnen wird von einem Blumenbeet gesäumt, um Unfälle an dem Kunstwerk zu vermeiden. Die Statue sei eine von mehreren im Haus und deutlich als Eigentum, das nicht angefasst werden darf, markiert gewesen.

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Auf Bildern von Überwachungskameras, die mehreren italienischen Medien vorliegen, ist zu sehen, wie zwei Personen den Brunnen betreten und sich an das Kunstwerk klammern. Einer trägt einen hellen Anzug, der andere nur eine Badehose und Hut. Drumherum versuchen die Freunde, die Szene auf dem Smartphone einzufangen. Dann fällt die Statue samt Influencern um.

Verwalter: Szene erinnerte an "Barbaren"

"Als ich diese Szene sah, erinnerte ich mich an die historischen Episoden der Plünderung antiker Städte, als die Barbaren alles verwüsteten und als Zeichen der Verachtung die Statuen der Götter zu Boden stürzten", sagte Golferini, der in der Villa aufgewachsen ist, der Zeitung. Die Statue habe einen großen emotionalen Wert gehabt. "Sie war das Symbol des Hauses, in gewissem Sinne sein Beschützer".

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"200 Euro als Entschädigung angeboten"

Und nachdem sie Schäden in Höhe von Hunderttausenden Euro verursacht haben sollen – "überdies irreparabel, weil ich bereits die Meinung der Experten eingeholt habe und es keine Möglichkeit einer Wiederherstellung gibt" – hätten die Gäste keinerlei Reue gezeigt. "Sie sagten, die Statue sei aus Sand und boten mir 200 Euro als Entschädigung an", so der Verwalter.

Er habe zumindest ein Zeichen des Interesses und des guten Willens vonseiten der Gäste erwartet. Sie hätten teuer gegessen, für das kaputte Kunstwerk habe man dann aber wohl nicht sammeln wollen. Der Verwalter hat nun eine Anzeige wegen Vandalismus bei der Polizei eingereicht und auch Interpol kontaktiert. "Die Angelegenheit ist noch nicht abgeschlossen", so Golferini.

Die beschuldigten Influencer haben sich auf ihren Kanälen bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Auch "La Repubblica" druckte bislang keine Stellungnahme. Auf dem Instagramkanal einer der besagten Personen waren unzählige verärgerte Kommentare von Italienern zu finden.

Verwendete Quellen
  • Bericht auf milano.repubblica.it
  • Video bei milanotoday.it
  • Instagram
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