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Zvičina: Wanderer entdecken Goldschatz im Wald


Fund in Zvičina
Wanderer entdecken beeindruckenden Schatz im Wald

Von t-online, aj

Aktualisiert am 02.05.2025 - 11:20 UhrLesedauer: 2 Min.
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Goldschatz von Zvičina: Der Fund soll einen Wert von rund 300.000 Euro haben. (Quelle: IMAGO/David Tanecek/imago)
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Beim Wandern in den tschechischen Bergen entdecken zwei Männer einen historischen Schatz. Experten erklären nun, wer ihn vergraben haben könnte – und warum.

In Tschechien haben zwei Wanderer Anfang Februar einen historischen Schatz im Wald gefunden. Der Fundort liegt in der Nähe der Erhebung Zvičina im Riesengebirgsvorland. Die entdeckte Sammlung umfasst Hunderte alte Goldmünzen und zahlreiche Schmuckstücke. Die Wanderer gaben den Schatz an ein Museum ab.

Nun hat Miroslav Novák, der Leiter der archäologischen Abteilung des Ostböhmischen Museums Hradec Králové, erste Details zu dem Fund bekannt gegeben. Die Wanderer machten die Entdeckung demnach in einem künstlich angelegten Steinhügel am Rande eines brachliegenden, mit Wald überwucherten Feldes.

"Die aus der Oberfläche des Hügels ragende Aluminiumbox enthielt insgesamt 598 Münzen, die in elf Spalten aufgeteilt und in Stoff eingewickelt waren. In einer etwa einen Meter entfernt gefundenen Metallbox befanden sich Gegenstände aus Gelbmetall, insgesamt sechzehn Schnupftabakdosen, zehn Armbänder, eine Tasche aus feinem Drahtgeflecht, ein Kamm, eine Kette mit Schlüssel und eine Puderdose", erklärte Novák.

Den Wert des insgesamt sieben Kilogramm schweren Funds schätzen die Experten auf rund 300.000 Euro. "Der historische Wert des Schatzes ist jedoch unschätzbar", so Novák.

Wer hat das Gold wohl versteckt?

Die Experten vermuten, dass die wertvollen Gegenstände in unsicheren Zeiten vergraben wurden, mit der Absicht, sie später wieder abzuholen. "Wir haben den Fund vorerst auf die Zeit nach 1921 datiert. Das Verstecken kann mit verschiedenen Krisenzeiten zusammenhängen. Etwa mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs", erklärte Novák im Sender Radio Prague International. "Tschechen mussten damals umziehen, Juden ebenso. Nach dem Krieg mussten die Deutschen fortgehen. Es gibt also mehrere Möglichkeiten. Und das Verstecken des Schatzes könnte sogar mit der Währungsreform von 1953 zusammenhängen."

Museumsdirektor Petr Grulich sagte der britischen "Daily Mail": "Es ist schwer zu sagen, ob es sich um das Gold eines Tschechen handelt, der nach der Nazi-Invasion 1938 das besetzte Gebiet verlassen musste, oder um das Gold eines Deutschen, der nach 1945 eine Vertreibung fürchtete, oder um jüdisches Gold." Es könne sich auch um Diebesgut aus einem Antiquitätenladen handeln, so Grulich "aber zu dieser Option neigen wir nicht".

Woher stammen die Münzen?

Ein Team des Museums analysiert die Herkunft der Gegenstände. "Der Schatz lag höchstens etwas mehr als hundert Jahre im Boden verborgen. Den eingeprägten Daten zufolge enthält er Münzen aus den Jahren 1808 bis 1915", sagte Vojtěch Brádle, der Numismatiker, also Münzexperte des Museums. Einige der entdeckten Taler wurden schon näher untersucht. Die Münzen stammen demnach nicht aus Deutschland oder der früheren Tschechoslowakei, sondern aus Ländern wie Frankreich, Belgien und dem Osmanischen Reich. Die älteste Münze trägt eine Prägung aus dem Jahr 1808. Andere Münzen scheinen aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie zu stammen.

Brádle erklärte, die Münzen wurden auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens in den Zwanziger- und Dreißigerjahren des Jahrhunderts geprägt. "Später gelangten sie unter ungeklärten Umständen hierher und schließlich in die Erde am Zvičina. Aber wir wissen mit Sicherheit, dass zumindest ein Teil der Münzen 1921 noch nicht in Böhmen war, sondern auf dem Balkan", sagte er Radio Prague International.

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