Heftige Gewitter Pilot bricht Landung ab – und fliegt 600 Kilometer zurück

Eine Lufthansa-Maschine will in Nizza landen, als heftige Gewitter aufziehen. Der Pilot startet durch und fliegt die komplette Strecke wieder nach München zurück.
Ein Lufthansa-Flug von München nach Nizza hat am Montagvormittag kurz vor dem Ziel abdrehen müssen. Die Maschine des Typs Airbus A321 beendete den Landeanflug wenige Sekunden vor dem Aufsetzen und flog anschließend zurück nach München. Das teilte die Fluggesellschaft auf Anfrage mit.
Der Flug LH2272 war am Dienstagvormittag in München gestartet. Nach Angaben der Plattform "Flightradar24" erreichte die Maschine gegen 12.20 Uhr den französischen Luftraum und leitete den Endanflug auf die Landebahn des Flughafens Nizza ein. In rund 70 Metern Höhe brach der Pilot das Manöver jedoch ab. Der Grund: starke Regenfälle, Gewitter und eingeschränkte Sicht.
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Seitenwind trifft Flugzeug direkt
Wetterdaten des Portals "metar-taf.com" zeigen, dass die Sichtweite gegen 12.30 Uhr bei nur drei Kilometern lag. Zusätzlich herrschten starker Regen, stürmische Böen und Gewitter. Besonders kritisch war der Seitenwind, der das Flugzeug auf dem Endanflug direkt traf.
Nach dem Abbruch des Landeanflugs ging die Maschine zunächst in eine Warteschleife über dem Mittelmeer. Da sich die Wetterlage nicht verbesserte, entschied sich die Crew zur Rückkehr nach München. Der Flug führte über Norditalien und die Alpen zurück zum Ausgangsflughafen, wo die Maschine gegen 14 Uhr landete.
Die Lufthansa sprach auf Anfrage von t-online von einem "ganz regulären Vorgang". Die Rückkehr nach München sei bevorzugt worden, da dort als Drehkreuz bessere Umbuchungsmöglichkeiten für die Passagiere bestünden – ein Vorteil, den ein regionaler Ausweichflughafen meist nicht bieten könne.
Nizza gilt als schwieriger Flughafen
Der Flughafen von Nizza liegt direkt an der Mittelmeerküste und ist von Bergen umgeben – das erschwert Anflüge bei instabiler Wetterlage. Kurze Anflugwege und wechselnde Winde erhöhen das Risiko bei Landungen zusätzlich.
Ärgerlich für die Reisenden: Während der Airbus bereits auf dem Rückflug war, besserte sich das Wetter in Nizza deutlich. Gegen 13 Uhr ließen Regen und Wind nach, die Sichtweite verbesserte sich auf fünf Kilometer. Zu diesem Zeitpunkt herrschten dort wieder nahezu normale Bedingungen.
- flightradar24.com: Website Flightradar24
- metar-taf.com: Website Metar-Taf